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Spannende Ausgrabungen in der Tostner Burg

Tamara Senfter leitet das Archäologinnen Team der TALPA GnbR. Im Auftrag des  Bundesdenkmalamt finden umfangreiche Grabungen im Burginnern statt.
Tamara Senfter leitet das Archäologinnen Team der TALPA GnbR. Im Auftrag des Bundesdenkmalamt finden umfangreiche Grabungen im Burginnern statt. ©Helmut Köck
In der Tostner Burg wird gebuddelt

Feldkirch-Tosters (koe) Nach der erst kürzlich beendeten Sanierung der Ostseite der Burgruine sind nun umfangreiche archäologischen Grabungen im Burginnern in Gange.

 

 

 

Getränkekeller entdeckt
„Die Grabungen gestalten sich extrem interessant. Die Stiege des ehemaligen Getränkekellers aus dem Jahre 1886 wurde bereits in 2,5m Tiefe freigelegt“, freut sich Manfred A. Getzner, Obmann des Museumsvereins. Die Burg wurde um 1260 erbaut und war zuerst im Besitz der Grafen von Montfort. Ab 1362 gehörte sie deren von Fürstenberg. 1389 wurde sie von der Stadt Feldkirch erworben und kam als Pfand an die Grafen von Toggenburg. 1405 wurde die Burg in den Appenzeller Kriegen zerstört. Der Palas wurde danach wieder bewohnbar gemacht und bis ins 16. Jahrhundert benützt.

Viele Besitzer
Dann wurde sie aus toggenburgerischem Pfand von Herzog Friedrich von Tirol ausgelöst und kam wieder an die Stadt Feldkirch. Ab 1483 war sie im Eigentum verschiedener adeliger Familien und wurde oft verpfändet. Aus dem Besitz des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este erbte der minderjährige Max Fürst von Hohenberg die Ruine. 1915 wurde die Burg von Pfarrer Dr. Josef Häusle aus dessen Besitz erworben und 1935 an den Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch verkauft.

Es bleibt spannend
Rund € 30.000 sind für die Grabungen angesetzt, die je zu einem Drittel von der Kulturabteilung des Landes, dem Bundesdenkmalamt (BDA) und vom Heimatpflege- und Museumsvereins Feldkirch als Besitzer finanziert werden. Das Ausgrabungsprojekt wird von Archäologin Tamara Senfter von der TALPA GnbR geleitet. Aus Quellen weiß man, dass sich auf dem Gelände der Tostner Burg eine Getränke/Bierhalle aus dem 19. Jahrhundert befand. Die archäologischen Feldarbeiten werden entsprechend den Richtlinien des Bundesdenkmalamtes fotografiert, vermessen und schriftlich dokumentiert. Dann werden Stiegen und Mauerreste abgetragen, um auf die mittelalterlichen Schichten vorzudringen zu können. Dazu ist es notwendig, mehrere Tonnen Material, Steine und Erde abzutragen. Ein Kleinbagger und technischen Gerät hilft bei der mühseligen Arbeit. Was dann zum Vorschein kommt, ist noch ungewiss und bleibt für die Fachleute spannend. Aufgrund dieser Arbeiten, bleibt der Zugang zum Turmgelände weiterhin gesperrt.

 

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