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Spältabürger feiern ein halbes Jahrhundert

Burggraf Rudolf VIII. und sein Gefolge von den Spältabürgern feiern am Wochenende Vereinsjubiläum.
Burggraf Rudolf VIII. und sein Gefolge von den Spältabürgern feiern am Wochenende Vereinsjubiläum. ©Verein
Beim Feldkircher Faschingswochenende werden 50 Jahre Verein gefeiert.
Verein im Fokus: Spältabürger Feldkirch

Feldkirch. (etu) Ein lautes „Spälta, Spälta Hoch!“ schallt durch die Montfortstadt. Die Narren sind los. Heute sind die Feldkircher Spältabürger in ganz Vorarlberg bekannt, aber der Weg dorthin war abenteuerlich und bunt. 1951 veranstaltete Blau Weiß Feldkirch einen Kinderfasnatumzug mit rund 200 Kindern. Anfänglich bemühte sich der Verkehrsverein Feldkirch um den Kinderfasching, „doch es wollte nicht recht gelingen“, erzählt Präsident Thomas Kathan. An besagtem Faschingsmontag wurde Stadtmusikobmann Gebhard Nocker angerufen, dass am kommenden Tag ein Umzug in Feldkirch stattfinden solle, zu welchem die Stadtmusik eingeladen war. Da Nocker nicht genügend Musikanten zusammenbrachte, kam ihm die Idee, sich als „Rattenfänger von Hameln“ zu verkleiden, mit Klarinette bewaffnet zog er mit 400 Kindern am Faschingsdienstag durch die Stadt. „Das war die Geburtsstunde des Feldkircher Faschingsumzugs.“

Vier Jahre später wurde die Spältabürgergarde aus der Taufe gehoben. „Die Uniform bestand aus einer Bischofsmütze, rotem Rock mit mächtigen Aufschlägen und schwarzer Hose“, erinnern sich einige Ehrenmitglieder. Mit einem „Spälta“ waren sie gerüstet, die „fünfte Jahreszeit“ zu zelebrieren. In den 1960er-Jahren tat sich dann einiges. Heinz Althof war der Motor; er rief die Feldkircher Gilde „Spältabürger“ ins Leben. Es wurde ein Prinzenpaar gekürt und eine Mädchengarde gegründet. „Das erste Prinzenpaar trat 1964 an die Öffentlichkeit“, so Kathan. Drei Jahre später, also vor 50 Jahren, konstituierte sich die Faschingsgilde als Verein.

Grafen statt Prinzen
1982 entfernten sich die Spältabürger vom rheinischen Karneval und gingen zum alemannischen Brauchtum über. Das Prinzenpaar wurde abgeschafft. „Seit 1983 regiert der Burggraf mit seinem Gefolge über die Montfortstadt.“ Die Liste der Grafen ist lang: Von 1983 bis 2000 regierte Dr. Otto Flatz als Burggraf Rudolf VI., 2001 Arthur Treffer als Graf Arthur der I. von Montfort. Es folgte Edgar Gopp (2005), bis schließlich der amtierende Lothar Gallaun alias Graf Rudolf VIII. von Montfort, Edler des Hauses Dogana zu Feldkirch, bis zum heutigen Tage die Regentschaft über die Montfortstadt übernahm.

„Feldkirch explodiert“ ist ein reißerischer Titel. „Wir haben dieses Motto bewusst gewählt“, erklärt Wolfgang Strauß beim Faschingsauftakt, „denn es sind gleich zwei Jubiläen zu feiern.“ Der Feldkircher Fasching blickt auf 75 Jahre gelebte Faschingskultur zurück.

Neben 50 Jahren Spältabürgern feiern auch die Spältaschränzer ein Jubiläum: Die Guggamusik wird 25. Die Besucher erwartet ab Samstagabend ein dichtes Programm: Am Samstag klingen die Rhythmen von 670 Guggamusikanten durch die Gassen der Altstadt. Am Sonntagvormittag wird auf der Narrenmeile gefeiert, ehe am Nachmittag der Höhepunkt folgt: Vorarlbergs größter Faschingsumzug durch die Innenstadt.

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Thomas Kathan, Präsident:
Es ist für mich ein Ehre und ein Vergnügen gemeinsam mit gleichgesinnten Brauchtum zu pflegen und spaß zu haben, sowie Jung und Alt die Fasnat näher zu bringen und Freude zu bereiten.

Christoph Nocker, Schatzmeister:
Ich schätze die Geselligkeit, das soziale Engagement d.h. der Besuch mit Blumen im Krankenhaus und in den Altersheimen und das zusammen treffen vieler befreundeter Vereine im In-und Ausland.

Renate Hübl:
Für mich stand an erster Stell das soziale Engagement, die vielen kreaktiv Veranstaltungen, das Vereinsleben generell, der Zusammenhalt und die vielen schönen Umzüge im In-und Ausland.

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