Hauptpreisträger sind Sieglinde und Christian Breuss aus Übersaxen in der Kategorie “Vorbildlicher, besonders tiergerechter beruflicher Umgang mit Tieren”. In derselben Kategorie bekamen Bertram und Brigitte Seeberger aus Hörbranz den Anerkennungspreis. Jungbauer Thomas Heiseler aus Sonntag darf sich eine Urkunde als Jugend-Anerkennungspreisträger ins Arbeitszimmer hängen. “Igelmama” Anneliese Dalpez aus Nüziders freut sich über den Hauptpreis in der Kategorie “Besonderer ehrenamtlicher Einsatz oder Einzelbeitrag für den Tierschutz” und als Anerkennungspreisträger wurden Herbert Wust, Carola Kratky und Barbara Klien für den Amphibienschutz am Levner Weiher in Feldkirch geehrt.
Jungbauer Thomas Heiseler im Porträt
Angefangen hat alles mit der Alpwirtschaft: Thomas Heiseler war als Kind jeden Sommer auf der Alpe Ischkarney im hinteren großen Walsertal. Dort hat er seine Liebe zu den Nutz- und Wildtieren entdeckt. Als er dann die Landwirtschaftsschule besuchte, wollte der junge Mann etwas zur Landschaftspflege der Region beitragen. Weil aber seine Eltern Eigentümer der Zimmerei Heiseler in Sonntag sind, hatten sie mit Landwirtschaft nicht viel zu tun. Die Familie besaß lediglich Alpanteile der Ischkarney. “Es war nicht einfach, ein Grundstück zu bekommen, auf dem man einen Stall hätte bauen können”, erzählt der Jungbauer im VOL.AT-Interview.
Tiergerechter Stall für Hochlandrinder
Mit 17 Jahren konnte er schließlich seinen Vater überzeugen, schottische Hochlandrinder zu kaufen und nebenberuflich mit der Viehwirtschaft zu beginnen. Gerade diese Rinder sind besonders geeignet für steile Flächen, wie sie auf der Alpe Ischkarney anzutreffen sind. Sie sind robust, kalben leicht und viel und liefern cholesterinarmes Fleisch. Als mit der Zeit die Herde immer größer wurde, brauchte Heiseler einen Stall im Tal. “Als sich die Chance ergab, ein Grundstück in der Nähe unseres Betriebs zu erstehen, musste ich zuschlagen. In Eigenregie habe ich dann mit meinem Vater das landwirtschaftliche Gebäude konzipiert und gebaut”, erinnert sich der Jungbauer. In diesem besonders tiergerechten Stall haben die rund 20 Rinder genug Platz, um sich auch im Winter wohlfühlen zu können.
Patenschaft für Hochlandkälber
Auch die Kälber erhalten besondere Aufmerksamkeit. Sie können sich im Holzbau gezielt vor Wind und Kälte schützen, eigene Schlupfwinkel machen das möglich. Heiseler bietet Interessierten aber auch die Chance, die Kälber hautnah zu erleben: “Wem diese Tiere besonders am Herzen liegen, der kann auch eine Patenschaft übernehmen. Man kann sich dann an der Alparbeit beteiligen und sein Patenkalb besuchen.” Durch den ständigen menschlichen Kontakt bleiben die Rinder dann auch handzahm. Wegen dieser idealen Bedingungen erhielt Thomas Heisler am Freitag den Jugend-Anerkennungspreis in der Kategorie “Vorbildlicher, besonders tiergerechter beruflicher Umgang mit Tieren” von den VN und dem Land Vorarlberg.
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