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Sommer im Herbst: 28,2 Grad im Oktober - Jahr 2014 auf Rekordkurs

Oktober-Höchstwerte in Vorarlberg: Warme 28,2 Grad in Bregenz und Feldkirch.
Oktober-Höchstwerte in Vorarlberg: Warme 28,2 Grad in Bregenz und Feldkirch. ©VOL.AT/ Steurer (Themenbild)
Schwarzach - Nach einem Sommer, der irgendwie keiner war, war das Wetter dem Ländle im Oktober umso wohlgesonnener: Trotz des Wetterumschwungs ab 21. Oktober war dieser Oktober-Monat einer der wärmsten der Messgeschichte. Österreichweit die wärmsten Temperaturen wurden am 9. Oktober im westlichsten Bundesland gemessen: Bregenz und Feldkirch durften sich über sommerliche 28,2 Grad freuen.
Ein Blick durch die Livecams
Die Bodensee-Livekamera

“In der vorläufigen Endabrechnung reiht sich der Oktober 2014 auf Platz sieben der 248-jährigen Messreihe ein, mit einer österreichweiten Abweichung von plus 2,2 Grad vom vieljährigen Mittel”, bilanziert Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag.

Oktober-Bilanz für Vorarlberg

Niederschlagsabweichung: plus 36 Prozent
Temperaturabweichung: plus 2,1 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: plus 20 Prozent
Temperaturhöchstwert: 28,2 °C am 9.10. in Bregenz, 424 m und Feldkirch, 438 m
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): -6,9 °C am 24.10. in Lech, 1442 m
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: -2,5 °C am 24.10. in Schoppernau, 839 m
Höchstes Oktobermittel der Lufttemperatur: 12,8 °C (Abw. +3,0 °C) in Feldkirch, 438 m
Höchste Sonnenscheindauer: 170 h in Sulzberg, 1018 m

Bregenz und Feldkirch mit über 28 Grad

Im Vergleich zum Mittel am wärmsten war es im Rheintal, in den südlichen Regionen von Kärnten, Steiermark und Burgenland sowie im Westen des Waldviertels und Mostviertels. An insgesamt 112 Wetterstation wurden am 9. Oktober die höchsten Temperaturen des Oktobers 2014 gemessen. Stellenweise wurde es ungewöhnlich warm. In Bregenz und Feldkirch trat an diesem Tag mit 28,2 Grad das zweithöchste Oktobertemperaturmaximum seit 1936 auf. In Kufstein wurde mit 27,5 Grad ein neuer Stations-Temperaturrekord für den Oktober aufgestellt.

Extremwerte (Oktober 2014)

  Wetterstation Temperatur Datum
höchste Lufttemperatur Bregenz, Feldkirch (V) 28,2 °C 9.10.
tiefste Lufttemperatur Brunnenkogel (T, 3437 m) -15,9 °C 22.10.
tiefste Lufttemperatur, bewohnter Ort St. Leonhard/Pitztal (T, 1454 m) -7,8 °C 25.10.
tiefste Lufttemperatur, unter 1000 m Weitensfeld (K, 704 m) -5,7 °C 29.10.

 

Minima und Maxima der mittleren Lufttemperatur (Oktober 2014)

  Wetterstation Monats-mittel Abweichung zum Mittel 1981-2010
relativ kältester Ort Saalbach (S, 975 m) 7,3 °C +0,6 °C
relativ wärmster Ort Zwettl (N, 493 m) 9,8 °C +3,1 °C
absolut kältester Ort Brunnenkogel (T, 3437 m) -2,8 °C k.A.
absolut kältester bewohnte Ort Obergurgl (T, 1942 m) 5,2 °C +1,5 °C
absolut kältester Ort unter 1000 m Saalbach (S, 975 m) 7,3 °C +0,6 °C
absolut wärmster Ort Wien-Zentrum (W, 177 m) 13,5 °C +1,9 °C
absolut wärmster nicht urbane Ort Feldkirch (V, 438 m) 12,8 °C +3,0 °C

2014 wärmstes Jahr der Messgeschichte?

Nach diesem Sommer mag man es vielleicht kaum glauben: Doch nicht nur der Oktober des Jahres 2014 war überdurchschnittlich warm. Im Gegenteil: Die vielen Monate mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen bringen das Jahr 2014 auf Rekordkurs. “Wir wissen natürlich noch nicht den Verlauf der nächsten beiden Monate. Aber selbst wenn der November und der Dezember nur durchschnittlich ausfallen, wird 2014 das wärmste Jahr der Messgeschichte”, heißt es von Seiten der ZAMG. Die bisher wärmsten Jahre waren 1994 und 2007.

Sommerliche Temperaturen weichen Unwetter

Ein jähes Ende fand das sommerliche Wetter am 21. Oktober. Ein massiver Wetterumschwung sorgte in vielen Regionen zugleich für eine sehr nasse Monatsbilanz und brachte auch dem Ländle Neuschnee. „Nördlich des Alpenhauptkammes, von Vorarlberg bis zum Wienerwald, gab es um 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag als im Vergleich zum Mittel 1981 bis 2010. Im sogenannten Nordstau war es zum Teil deutlich mehr. So gab es von Seefeld bis ins Mostviertel um 75 bis 125 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. St. Wolfgang in Oberösterreich liegt mit 264 mm sogar um 206 Prozent über dem Mittel. Ungewöhnlich trocken war es dagegen in vielen Regionen Kärntens”, so Orlik.

Niederschlag im Oktober 2014: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981 - 2010. (100 Prozent entsprechen dem Mittel). Quelle: ZAMG
Niederschlag im Oktober 2014: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981 - 2010. (100 Prozent entsprechen dem Mittel). Quelle: ZAMG ©Niederschlag im Oktober 2014: Vergleich des Niederschlags mit dem vieljährigen Mittel 1981 – 2010. (100 Prozent entsprechen dem Mittel). Quelle: ZAMG

Überdurchschnittlich sonnig war es in diesem Oktober laut ZAMG vor allem südlich des Alpenhauptkammes und in den Föhntälern der Nordalpen (20 bis 40 Prozent mehr Sonnenstunden als im vieljährigen Mittel). Von Niederösterreich bis ins Nordburgenland war es relativ trüb (20 bis 40 Prozent weniger Sonnenstunden als im Mittel).

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temp ©Temperatur im Oktober 2014: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1981-2010. Quelle: ZAMG

Sturm fegt über Vorarlberg

Auch über Vorarlberg sorgte Sturmtief “Gonzalo” für Unwetteralarm. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, Häuser abgedeckt, Straßen wurden unpassierbar. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren im Land standen im Dauereinsatz. Die meisten Einsätze wurden dabei im Rheintal und im Bregenzerwald verzeichnet, im Montafon und am Arlberg hingegen wurde nur je einmal Alarm geschlagen, berichtete Feuerwehreinsatzleiter Dietmar Pfanner.

Sturmtief sorgte in Vorarlberg für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Foto: VOL.AT/ Schwendinger
Sturmtief sorgte in Vorarlberg für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Foto: VOL.AT/ Schwendinger ©Sturmtief sorgte in Vorarlberg für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Foto: VOL.AT/ Schwendinger

Bis zu 104 Stundenkilometer

Die höchsten Geschwindigkeiten erreichte das Sturmtief “Gonzalo” mit 104 km/h in Sulzberg im Bregenzerwald. Am Rohrspitz bei Fußach (Bezirk Bregenz) wurden 99 km/h gemessen, in Laterns erreichten die Böen 92 km/h.

Kälteeinbruch bringt Neuschnee

Im Arlberggebiet und im Kleinwalsertal gab es daneben auch Neuschnee. Im Hochgebirge der Alpenrepublik brachte der massive Kälteeinbruch eine ewta 100 bis 200 Zentimeter dicke Schneedecke. In hochgelegenen Tälern lagen 10 bis 80 Zentimeter Schnee – so etwa in Warth am Arlberg, wo am 21. Oktober knappe zehn Zentimeter gemossen wurden. (red)

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