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So können Sie in Ihrem Büro Papier sparen

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Großer Energie- und Wasserverbrauch, gesundheitsgefährdende Chemikalien und die Abholzung der letzten Urwälder: Die Papierindustrie gehört zu den am wenigsten umweltfreundlichen Wirtschaftszweigen der Welt – trotzdem ist der Büroalltag ohne Papier kaum vorstellbar.

Gerade einmal 20 Prozent der weltweiten Urwälder sind noch erhalten, etwa die Hälfte von ihnen wird durch Holzeinschlag, Landwirtschaft und andere menschliche Einwirkungen bedroht. Pro Minute geht weltweit eine Waldfläche so groß wie etwa 35 Fußballfelder verloren. Dabei kann gerade beim Papierverbrauch mit wenigen Handgriffen gespart werden. Zwischen 225 und 250 Kilogramm Papier verbrauchen die Österreicher durchschnittlich im Jahr. Zum Vergleich: In Afrika beträgt der pro Kopf Verbrauch pro Jahr sechs Kilogramm, in den USA hingegen 335.

Papierlos vs. kreativ

Der Traum vom papierlosen Büro hält sich schon sehr lange, trotzdem ist die digitale Technik noch lange nicht so weit, Papierberge von den Arbeitsplätzen zu verbannen. Gewisse Arbeitsschritte lassen sich (momentan) auch gar nicht ohne Papier bewerkstelligen: Alleine deshalb, weil es noch keine rechtsverbindliche digitale Signatur gibt, werden etwa Verträge und Urkunden noch sehr lange in traditioneller Papierform zu finden sein. Nach einer Studie der britischen Wissenschaftler Sellen und Harper bringt das Arbeiten mit Papier auch viele Vorteile: Darauf herum kritzeln, malen oder es etwa während Konferenzen zusammenzuknüllen – das Zusammenspiel der Hände mit dem Papier, steigert demnach die Konzentration, Kreativität und Leistungsfähigkeit. Obwohl sich der Papierverbrauch also nicht gänzlich einstellen lässt, gibt es einige Schritte, die ohne viel Aufwand in jedem Unternehmen leicht zu verwirklichen sind. So ist es beispielsweise sinnvoll, einen Duplex-Drucker anzuschaffen, der Blätter standardmäßig und bequem doppelseitig bedruckt. Sollte es diese Möglichkeit nicht geben, kann man auch den doppelseitigen Druck, zugegeben mit ein wenig mehr Aufwand, auch händisch regeln.

Weniger ist mehr

Bei der Anschaffung von Papier gilt grundsätzlich: Weniger ist mehr. Und zwar nicht bezogen auf die gekaufte Menge, sondern das Gewicht des Papiers. So verfügt beispielsweise ein 75 Gramm schweres Schreibblatt über dieselben Funktionseigenschaften wie die 80 Gramm schwere Version – gleichzeitig tut man der Umwelt damit einen guten Dienst. Bei Mitteilungen und Notizen kann man sogar gänzlich Blätter einsparen: Versendet man diese per Mail, kann der Empfänger selbst entscheiden, ob er oder sie gerne eine gedruckte Version möchte, oder nicht. Ein Tipp: Viele Unternehmen regen in der Mail-Signatur an, nicht alle erhaltenen Mails auf Papier zu bringen. Auch die Verringerung von Rand- und Abstandeinstellungen in Dokumenten kann bei der Einsparung von Blättern helfen. Auf diese Weise passt mehr Text auf eine Seite und Folgeseiten werden automatisch reduziert. Wer in seinem Arbeitsalltag auf aktuelle Nachrichten in Form von Zeitungen oder Zeitschriften angewiesen ist, kann die Anzahl der Magazine durch deren gemeinschaftliche Nutzung reduzieren. Hier kann etwa ein Umlauf-System im Büro nützlich sein, oder aber die Artikel werden generell digital zur Verfügung gestellt. Elektronisch können auch Weihnachtsgrüße überbracht und somit Papier in Form von Karten gespart werden. Auch anstelle von Papierflyern nutzen viele Unternehmen das digitale Marketing.

Aus Papier wird Papier

Im Sinne der Nachhaltigkeit lohnt es sich natürlich, gänzlich auf Recyclingpapier umzusteigen. Diese Blätter sind in ihrer Qualität mittlerweile kaum von Frischfaserpapier zu unterscheiden und sind gleichzeitig absolut umweltverträglich. Ist es nicht möglich, Recyclingpapier zu verwenden, kann alternativ zu Papier, das mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und ohne Chlor hergestellt wird, gegriffen werden. Beim Kauf können diese Produkte anhand des FSC- oder PEFC-Zertifikates, des Österreichischen Umweltzeichens oder des Siegels „Der Blaue Engel“ auf der Packung erkannt werden. Aber Vorsicht, auch hier gibt es einige unpassende Schlagworte, die beim umweltfreundlichen Kauf verwirren können: Die Bezeichnung „holzfrei“ bedeutet etwa nicht, dass kein Baum zu Papier verarbeitet wurde, sondern steht dafür, dass dem Holz der sogenannte Holzstoff entzogen und nur reiner Zellstoff weiterverarbeitet wurde. „Kein Zellstoff aus den Tropen“ mag zwar löblich klingen, bedeutet aber, dass dafür auf die Urwälder Finnlands, Kanadas oder Russlands zurückgegriffen wurde. Auch „hergestellt aus 100% Altpapier“ ohne aber ein angeführtes Siegel oder Umweltzeichen anzuführen, sagt leider nichts über den tatsächlichen Energie-, Wasser oder Chemikalieneinsatz aus. Deshalb gilt: Seien Sie aufmerksam beim „nachhaltigen“ Kauf und achten Sie unbedingt auf Umweltsiegel – ansonsten sind die umweltfreundlichen Mühen leider vergebens.

 

 

 

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