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Skifahren wird zum Luxus

Kids sind die Skifahrer von morgen. Wenn sie es sich noch leisten können.
Kids sind die Skifahrer von morgen. Wenn sie es sich noch leisten können. ©Hermann Erber/Naturfreunde
In den letzten zehn Jahren sind die Preise für Ski-Tageskarten in Österreich um fast 40 Prozent gestiegen. Vor allem in Salzburger Skiwelt Amade wird man kräftig zur Kasse gebeten, 152 Euro sind für eine Familie fällig. Die Naturfreunde fordern deswegen Gratiskarten für Kinder. Was haltet ihr von dem Vorschlag? Stimmt ab.

Endlose Pisten und Pulverschnee – Skifahren ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen und zählt zum Volkssport der Österreicher. Für Familien wird das Skifahren jedoch immer unerschwinglicher. Laut einer Erhebung des VKI (Verein für Konsumenteninformation) sind in den letzten zehn Jahren die Preise von Tageskarten um 37,7 % gestiegen. Die Seilbahnbranche begründet dies mit hohen Investitionskosten, was die Konsumentenschützer als Rechtfertigung “auf Dauer” nicht gelten lassen.

Die Naturfreunde wollen Gratis-Skipässe für Kinder. Was meint ihr dazu?

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Ticketpreis: Kleinigkeit für Familien?

Ihr Fazit: Die Kosten für den Skispaß seien “keine Kleinigkeit für Familien mit durchschnittlichem Haushaltseinkommen”. So muss eine Familie mit zwei Erwachsenen, einem Jugendlichen und einem Kind in der Skiwelt Amade für die Tageskarten zusammen 152 Euro berappen.

Gratiskarten für Kids gefordert

Deshalb fordern die Naturfreunde eine rasche finanzielle Entlastung der Familien: Liftfahren für Kinder bis 14 Jahre müsse gratis sein, so der Verein.

Das ist eine notwendige Investition in die Zukunft des Skisports in Österreich, betont der Bundesvorsitzende der Naturfreunde Österreich, Mag. Andreas Schieder.

50 Mille für die Gratiskarte

Die Kosten dafür werden von den Naturfreunden Österreich auf rund 45 – 50 Millionen Euro geschätzt. Das sind nicht einmal 10 Prozent des Investitionsvolumens in Höhe von 539 Millionen Euro. Sie könnten durch Einsparungen bei den jährlichen Investitionskosten und von Sponsoren aufgebracht werden.

Skifahren: Naturfreunde wollen Investitionsstopp

Bei den Investitionen fordern die Naturfreunde einen Stopp von Neuerschließungen, Einsparungen bei Kapazitätserweiterungen und unnötigem Komfort (beheizbare Sitze).

Familien sind wichtige Zielgruppe

Laut einer MANOVA-Studie, die vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend in Auftrag gegeben und bereits im Jahr 2010 veröffentlicht wurde, sind für die nachhaltige Zukunftssicherung des Wintersports die Zielgruppe Familie mit Kindern unter 14 Jahren und Jugendliche von besonderer Bedeutung. Familien sind der wichtigste Beginnimpuls für das Skifahren. Doch das Ergebnis zeigt auch einen sehr hohen Anteil an Aufhörern unter den Personen, die mit Kindern unter 14 Jahren im Haushalt leben – 25 % zählen zu dieser Gruppe! Spaß und teuer – das sind die wichtigsten Attribute, die die Befragten in der Studie mit dem Skifahren verbinden.

Ticketpreise steigen zu schnell

Dieses Empfinden spiegeln auch die Preise der Skipässe wider. Die Kassenumsätze der österreichischen Seilbahnwirtschaft betrugen in der Wintersaison 2013/2014 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Umsatzminus von 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Einbußen werden jetzt wieder auf die Sportler umgewälzt. So wurden die Tageskarten-Preise für Erwachsene im Schnitt um 2,7 % angehoben, für 6-Tages-Skipässe sogar um 3,7 %. Im Vergleich dazu ist der Verbraucherpreisindex nur um 1,6 % gestiegen. Argumentiert werden die Kostensteigerungen mit Investitionskosten in der Höhe von 539 Millionen Euro, allein im Winter 2014/2015 – für Qualität und Komfort, Beschneiung, Sicherheit und Sonstiges.

Skifahren wird als teuer empfunden

Eine ad hoc-Umfrage unter ihren 153.000 Mitgliedern hat für die Naturfreunde folgendes Bild ergeben: Für Familien wird das Skifahren immer unerschwinglicher! Kritisiert werden die ständig steigenden Kosten eines Skiurlaubes, woran die Liftkartenpreise einen wesentlichen Anteil haben. Für die Naturfreunde Österreich, größter und traditionsreichster Schneesportveranstalter Österreichs, stellt sich die Frage: Wo bleiben von den Verantwortlichen Konzepte und Strategien für die Zielgruppe Familie mit Kindern unter 14 Jahren und in weiterer Folge für Jugendliche?

Skibegeisterung als Tourismusmotor

Für den österreichischen Tourismus muss es doch von essentieller Bedeutung sein, die Skibegeisterung von Kindern, Jugendlichen und Familien zu schüren und zu konservieren, um diese auch langfristig für diesen Sport zu gewinnen. Nur so kann der Wintersport in Österreich nachhaltig gesichert werden. Wesentlich dafür ist die Schaffung von Anreizen, damit der Skisport vor allem für Familien wieder erschwinglich wird. Zusätzlich Kinder für den Skisport begeistern, bedeutet auch Erwachsene als neue Kunden gewinnen.

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