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Ski-Fieber lässt sie nicht los

Anita Wachter beim Gewinn des Gesamtweltcups 1996 und im Februar 2012 (v.l.)
Anita Wachter beim Gewinn des Gesamtweltcups 1996 und im Februar 2012 (v.l.) ©Shourot; VOL.AT/ Hofmeister
Bartholomäberg - Anita Wachter genießt heute ihre Rolle als Mutter. Ab Herbst trainiert sie Läufer des heimischen Skiclubs.

Der einstige „Floh“ im Weltcup-Zirkus hat die Skier nie ganz an den Nagel gehängt. Noch immer ist Anita Wachter auf den Pisten unterwegs – heute allerdings nur noch privat im Montafon. Ganz bewusst hat sie sich nach ihrer Skikarriere für den Rückzug ins Private entschieden. Ein knappes Jahr nach ihrem Weltcup-Abschied im Jahr 2001 konnte sie sich über die Geburt ihrer Tochter Amanda und zwei Jahre später über Angelina freuen. Die wenige Zeit, die ihr neben Kindern und „dem Drumherum“ seither bleibt, engagiert Anita Wachter sich für Sozialprojekte wie etwa das Golf Charity Turnier am Golm.  

17 Jahre Skizirkus

Dort nahm auch ihre Skikarriere ihren Anfang. Von klein auf trainierte sie mit viel Ausdauer und Hingabe. Nach vier Jahren Skihauptschule in Schruns und drei Jahren an der Skihandelsschule in Stams fuhr Anita Wachter bei den Juniorenweltmeisterschaften erste Siege ein. 1984 ereilte das Ausnahmetalent der Ruf in den Weltcup. Neben 19 Weltcupsiegen konnte sich die zierliche Sportlerin – daher auch „Floh“ genannt – einmal sogar über den Gewinn des Gesamtweltcups freuen. Acht Mal stand Anita Wachter bei Olympischen Winterspielen und Skiweltmeisterschaften auf dem „Stockerl“. Ihr größter Erfolg? „Sportlich gesehen klarer­weise der Gesamtweltcupsieg. Am meisten berührt hingegen hat mich die Goldmedaille bei Olympia“, erinnert sich die Ausnahmeathletin noch genau an die Zeremonie in Calgary 1988. „Nicht nur, dass meine Familie vor Ort mitjubeln konnte, auch das ganze Drumherum war einfach überwältigend.“ Einmalig bleiben auch ihre Erinnerungen an die erfolgreiche Zeit im Skiweltcup. „Die Jahre waren stressig, durchgeplant. Doch ich habe sie genossen, vieles erlebt und Bedeutendes gewonnen.“ Auch Freundschaften. Der Kontakt zu Vreni Schneider und Renate Götschl ist nie abgebrochen. Mit Spannung verfolgt Anita Wachter auch heute noch das Skirenngeschehen – via TV in ihrem Haus in Bartholomäberg. Nur selten nimmt sie indes noch öffentliche Auftritte wahr. Anfragen für eine Teilnahme bei „Dancing Stars“ oder „Wir sind Kaiser“ hat sie dankend abgelehnt. „Ich will ganz für meine Familie da sein“, untermauert sie, die in Lebenspartnerschaft mit dem ehemaligen Skirennläufer und heutigen Head-Rennsportleiter Rainer Salzgeber lebt, ihre Einstellung, sich auf das Eine im Leben konzentrieren zu wollen. Eine Entscheidung, die vor allem eines mit sich gebracht hat: Das Leben wird heute von ihr selbst geplant und gemanagt. „Na ja, beinahe“, lacht sie. Ihre zwei Kinder, die Haustiere – Hündin Nora, vier Zwerghasen, zwei Hamster – und der gesamte Haushalt üben kräftig Einfluss auf sie aus. Ihre Töchter hat mittlerweile auch das Ski-Fieber gepackt. Amanda bestreitet wie ihre kleinere Schwester Angelina schon erfolgreich Rennen und wird im kommenden Herbst die Skihauptschule besuchen. Und dann geht es auch für Anita Wachter zurück an den Start: Als Trainerin beim Ski­club Montafon wird die erfolgreiche Sportlerin ihre Erfahrungen und ihr Wissen dem Nachwuchs weitergeben.

Zur Person

Anita Wachter

Geboren: 12. Februar 1967

Familienstand: Lebenspartnerschaft mit Rainer Salzgeber, 2 Kinder

Hobbys: Skifahren, Motorradfahren, Hündin Nora

Sportliche Erfolge: Olympiasieg Kombination 1988 in Calgary, RTL-Silber und Kombi-Silber 1992 in Albertville, WM-Bronze Super-G 1991 in Saalbach, WM-Silber RTL und Kombi-Bronze in Morioka 1993, WM-Silber Kombi in Sierra Nevada 1996, WM-Bronze RTL in Vail 1999. Gesamtweltcupsiegerin 1992/93, RTL-Weltcup 1989/90, 1993/94, 19 Einzelweltcupsiege. Lebensmotto: Carpe diem – nütze und genieße jeden Tag

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