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Sim-Mania auf der 360: Sims 3

Abenteuer, die das Leben schrieb: Sims 3 nun auch für Xbox 360.
Abenteuer, die das Leben schrieb: Sims 3 nun auch für Xbox 360. ©Waibel
Es war ja abzusehen: Nachdem die Sims-Reihe an sich und insbesondere Sims 3 anno 2009 einer der weltweit meistverkauften PC-Titel war, war ein Port auf die Spielekonsolen unumgänglich. Und – man sehe und staune – der Launch auf der Konsole und somit am heimischen TV ist mehr als geglückt.
Sims 3 Xbox 360

Die Sims sind ein jahrelanges Phänomen. Beginnend mit der Städtebau-Wirtschaftssimulation Sim-City wurden bald die Sims als Bewohner dieser Stadt entdeckt. Das Prinzip eines virtuellen Alter Ego, dessen primäres Spielprinzip vorerst die Bewältigung eines virtuellen Lebens mit Pflichten und Alltagsproblemen war, mauserte sich recht rasch zur Soziologie-Simulation. Dem Lifestyle folgend ging es bei den aktuelleren Sim-Sequels mehr darum, die Freizeit cool zu nutzen, dem eigenen Sim seine eigenen Vorstellungen von Coolness aufzudrücken, Träume zu verwirklichen oder ganz einfach verrückte Dinge zu tun, die im realen Leben legal nicht möglich wären. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen Sims und die Partykultur stehen im Vordergrund, selbst die Gründung von Familien und Lebensgemeinschaften ist möglich. Letzteres ist nicht prinzipiell neu, aber überarbeitet.  

Zu Beginn des Spiels geht es darum, seinen Sim nach den eigenen Vorstellungen zu kreieren, und zwar sowohl äußerlich, als auch von seinen Charaktereigenschaften her. Dazu kann man auch gleich eine Familie erstellen, oder seinen Sim als Single sein Leben fristen lassen. Letztlich erhalten die Sims noch einen Lebenswunsch, den es als primäres Spielziel zu erfüllen gilt. Jede Aktion, die den eigenen Sim diesem Ziel näherbringt, sorgt für eine gute Stimmung beim Schützling.

Da Sims schon seit jeher auch eine Zwischenmenschlichkeits-Sim ist, geht es im letzten Schritt darum, die Verhältnisse der erstellten Sims zueinander festzulegen und ein Zuhause zu suchen und rudimentär einzurichten. Fleißige Sims suchen sich dann noch einen Job, faule lassen sich aushalten. Faule müssen dann aber auch mit einfachen Verhältnissen auskommen und leben zumeist in einer sozial heruntergekommenen Gegend. Ehrgeizige Naturen lassen ihren Sim in Bereichen wie Medizin, Sport, Wissenschaft oder sogar als Verbrecher Karriere machen.

Und Karriere machen ist einer der Hauptinhalte von Sims 3 auf der 360. Wer nicht als Versuchskaninchen oder Parkwächter enden möchte, muss weiter aufsteigen. Es gilt, Tugenden wie Athletik, Logik und Charisma weiter auszubauen, indem Bücher gelesen, Vorträge besucht oder entsprechende Tätigkeiten ausgeübt werden. Wer eifrig an seiner Karriere arbeitet, steigt auch beruflich auf und kann sich mehr Luxus leisten. Wer richtig dicke verdient, kann auch sein bisheriges Heim verkaufen und in eine bessere Gegend ziehen – womit sich wieder vollkommen neue Möglichkeiten sozialer Interaktion ergeben. In einem holden Heim samt Pool, Bar und Designermöbeln lassen sich einfach bessere Partys schmeißen.

Zum Glück wurde die Bedienung einfachster Bedürfnisse weitestgehend automatisiert. Der Sim hat zwar nach wie vor Harndrang, Hunger, Müdigkeit, Hygieneprobleme, Bedürfnis nach Spaß und sozialer Interaktion. Zum Glück wurde aber sehr vieles davon vereinfacht. So piselt sich ein Sim nicht mehr an, wenn man ihn nicht aufs Klo schickt, sondern er findet den Weg aufs WC oder ins Bett bei Müdigkeit auch selbst.   

Dafür stehen die sogenannten Herausforderungen im Vordergrund, die der Sim kurz oder langfristig erfüllen sollte – eine Art roter Faden durch das Sandkastenprinzip des aktuell besten Sim-Spiels. Mit durch die erfolgreiche Absolvierung der Aufgaben verdienten Herausforderungspunkten kann der Sim neue Karmakräfte, Einrichtungsgegenstände oder coole Klamotten freischalten. So kommt eine würzige Prise Roleplay ins Spiel.

Insbesondere die Karmakräfte sind ein witziges Spielelement: Entweder kann man seinem Sim sofort zum großen Glück verhelfen, oder ihn mit irrwitzigen Schicksalsschlägen wie einer Feuersbrunst strafen. Die Xbox 360 eignet sich durch ihr Xbox-Live Multiplayersystem für eine Soziale Simulation so gut wie kaum eine andere Spieleplattform. Kreativität ist Trumpf bei Sims 3, und diese Kreativität kann man mittels dem eingebauten Exchange-System auch mit anderen Spielern teilen. So kann man seine eigenen Kreationen der Community zur Verfügung stellen aber auch Inhalte von anderen Spielern herunterladen, ohne das eigene Spiel dabei zu verlassen.

Technisch wurde Sims 3 gut an die Möglichkeiten der 360 angepasst: Nach wie vor sorgen die Sims durch ihre eigene Sprache und ihre sonstigen Eigenheiten für so manchen Lacher. Grafisch war der Titel vor einem Jahr ein Prüfstein für so manchen High-End-Rechner. Insofern ist den Entwicklern hoch anzurechnen, dass das Spiel in ansprechender, wenn auch nicht gleichwertiger Technik auf die Konsole und den TV angepasst wurde. Die Bedienung per Gamepad ist gut umgesetzt, da kann der Couch-Bonus voll punkten.

Fazit:

Wer Sims 3 auf dem PC kennt und spielte, braucht sich die 360er-Version nicht zuzulegen. Wer aber keinen vernünftigen Rechenknecht sein eigen nennt und die Sims liebt, sollte angesichts der massiv gesunkenen Preise für die 360 über eine Anschaffung derselben nachdenken. Das Spielprinzip der PC-Version von Sims 3 wurde nämlich hervorragend auf die Eigenheiten der Konsole umgesetzt, die Bedienung macht keine Probleme, grafisch weiß der Titel zu überzeugen, wenn er auch nicht gerade zu den schönsten auf der 360 gehört. Aber hey, schließlich sind das hier die Sims. Die hasst man oder liebt man, dazwischen gibt’s gar nix.

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