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Sieben Tote bei Schießerei in Sikh-Tempel in USA

Sikhs sind Anhänger von religiöser Reformbewegung.
Sikhs sind Anhänger von religiöser Reformbewegung. ©EPA
Ein Ex-Soldat hat aus womöglich rassistischen Gründen einen Sikh-Tempel im US-Staat Wisconsin angegriffen und sechs Menschen erschossen. Ein Polizist erschoss den Mann, der laut CNN einer Neonazi-Musikgruppe angehörte. Womöglich verwechselte er die Sikhs und wollte Muslime treffen. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht. Sie geht bei der Tat in Oak Creek aber von einem "Terrorakt" aus.
Sieben Tote in Wisconsin


Der 40-jährige Wade Michael Page wurde 1998 wegen wiederholten “Fehlverhaltens” aus dem Militär entlassen, wie Medien unter Berufung aufs Pentagon berichteten. Weil er betrunken im Dienst erschien, sei er 1998 degradiert worden. Das Rassismusforschungsinstitut Southern Poverty Law Center erklärte, Page sei der Kopf einer “rassistischen” Rockband” namens End Apathy (Schluss mit der Apathie) gewesen, die die Überlegenheit von Weißen propagiert habe. Nach Angaben des Polizeichefs gehen die Behörden davon aus, dass der Schütze allein gehandelt habe.

Die sechs Todesopfer sind fünf Männer und eine Frau im Alter zwischen 39 und 84 Jahren, wie der Polizeichef von Oak Creek, John Edwards, auf einer Pressekonferenz sagte. Zu den Toten zählt auch der Präsident der Tempel-Gemeinde, Satwant Kaleka. Drei Menschen wurden bei der Attacke schwer verletzt, darunter ein Polizist. Der Schütze habe auf ihn acht- bis neunmal aus nächster Nähe gefeuert, bevor ein anderer Polizist den Täter erschoss, schilderte Edwards.

US-Präsident Obama rief nach dem Blutbad die US-Amerikaner auf, in sich zu gehen und nach Möglichkeiten zur Gewalteindämmung im Land zu suchen. Er selbst wolle Vertreter der Strafverfolgungsbehörden, Gemeinde- und religiöse Führer sowie Politiker auf allen Ebenen zusammenbringen, “um zu sehen, wie wir weitere Fortschritte machen können”, sagte Obama am Montag im Weißen Haus.

“Schreckliche, tragische Vorfälle” wie jetzt im US-Staat Wisconsin ereigneten sich zu häufig, um nicht nach zusätzlichen Wegen zur Verringerung von Gewalt zu suchen. “Und ich glaube, es wird sehr wichtig für uns sein zu bekräftigen, dass wir in diesem Land füreinander sorgen und uns gegenseitig respektieren, egal, wie wir aussehen, woher wir kommen, und zu wem wir beten”, sagte der Präsident. “Wir sind ein Volk.”

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