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Shiffrin gewann Weltcupslalom in St. Moritz - Kirchgasser 5.

Österreichs Slalom-Damen blieben damit in diesem Winter erstmals seit der Saison 1994/1995 ohne Weltcup-Podestplatz.
Österreichs Slalom-Damen blieben damit in diesem Winter erstmals seit der Saison 1994/1995 ohne Weltcup-Podestplatz. ©AP
Fünf Slalom-Starts - fünf Siege. Weil die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin verletzungsbedingt aber zwei Monate fehlte, ging die Torlauf-Kristallkugel an die Schwedin Frida Hansdotter. Shiffrin setzte sich am Samstag beim Weltcupfinale in St. Moritz eindrucksvolle 2,03 Sekunden vor Veronika Velez-Zuzulova (SVK) und 2,31 vor Hansdotter durch. Michaela Kirchgasser wurde Fünfte.

Olympiasiegerin und Weltmeisterin Shiffrin hatte bereits nach dem ersten Durchgang 0,72 Sekunden Vorsprung auf die Französin Nastasia Noens, die im zweiten Lauf zu Sturz kam und verletzt abtransportiert werden musste. Shiffrin nützte die Wartezeit und legte sich im Starthaus auf dem Boden. “Es hat geheißen, es dauert fünf Minuten, da wollte ich nicht die ganze Zeit stehen”, meinte die 21-Jährige später und lieferte eine zweite Laufbestzeit zum 20. Weltcupsieg nach.

“Bin nicht wirklich bereit dafür, dass Saison endet”

“Ich bin nicht wirklich bereit dafür, dass die Saison endet. Aber ich fühle mich bereit für eine neue Sommervorbereitung”, sagte Shiffrin, für die der Winter also noch weitergehen könnte. Zum erneut enormen Vorsprung – in Jasna zuletzt hatte sie 2,36 Sekunden Vorsprung auf die Zweite – meinte sie: “Jedes Mal, wenn ich die Zeit anschaue, denke ich: Seid ihr sicher?” Shiffrin wird auch am Sonntag im Riesentorlauf antreten.

Kirchgasser, die in diesem Winter im Slalom dreimal Vierte war, verbesserte sich im Finale von der achten an die fünfte Stelle, konnte aber auch nicht verhindern, dass Österreich Slalom-Damen erstmals seit 1994/1995 ohne Weltcup-Stockerlplatz blieben. In den vergangen zwei Jahren waren mit Marlies Schild (nun Raich), Kathrin Zettel und Nicole Hosp aber drei Leistungsträgerinnen zurückgetreten. Carmen Thalmann wurde Achte, Bernadette Schild 13. und Katharina Truppe 17. Julia Grünwald schied im ersten Durchgang aus.

Kirchgasser happy

“Mit zwei solchen Stehern bin ich sehr happy, dass ich Fünfte geworden bin”, sagte Kirchgasser. “Es ist das ewige Thema, ein Lauf echt gut und mittlerweile sind es schon eineinhalb. Aber es ist immer noch ein Bock drinnen, der mir echt viel kaputt macht. Es macht aber einfach verdammt viel Spaß. Die Konstanz ist besser geworden. Ein Stockerl wäre schon möglich gewesen, natürlich ist es blöd, dass wir das nicht machen haben können”, sagte die Salzburgerin.

Es sei für die ganze Mannschaft eine schwierige Saison gewesen, die Jungen hätten sich aber gut reingekämpft. “Es ist nicht so einfach, wenn du weißt, du musst auf das Stockerl fahren. Du willst das auch. Und du trägst das Packerl mit, und das Packerl wird jedes Rennen größer und schwerer.”

Kirchgasser “Fan” von Shiffrin

Zu Shiffrin meinte Kirchgasser: “Faszinierend. Es ist eine Freude, ihr zuzuschauen, weil man sieht, wie einfach das Skifahren ist. Kante, Belag, Kante, das perfekte Timing, es ist so unspektakulär. Das ist so schön, wenn Skifahren so einfach ist, und wir machen es kompliziert. Wenn man das in ihrer Perfektion sieht, ist es nur eine Freude.” Aber auch Shiffrin müsste eigentlich zu knacken sein: “Sie kocht mit dem gleichen Wasser. Sie hat das gleiche Material, den gleichen Körperbau, die gleichen Voraussetzungen. Sie macht es einfach nur so perfekt. Das motiviert mich.”

Thalmann sieht das mit der Motivation nicht ganz so. “Für uns ist das demotivierend, aber es nützt nichts, wir müssen schauen, dass wir herankommen.” Shiffrin fahre “wie aus einem Guss”. Jeder andere habe mindestens einen kleinen Hackler drinnen.

Zu ihrer persönlichen Saisonbilanz meinte die Kärntnerin, dass sie mit ihrer Konstanz zufrieden sei. “Es waren einige gute Ergebnisse dabei, aber ich habe mir insgesamt mehr vorgenommen. Jetzt heißt es, da dranbleiben. Ich muss über den Sommer rausfinden, was da fehlt.”

(APA)

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