Die Einladung des Shaolin Tempel Austria (3., Markhofgasse 19) an Flüchtlinge aus dem nah gelegenen Aslyquartier Erdberg wurde am Dienstag von 50 jungen, mehrheitlich aus Afghanistan stammenden Männern begeistert angenommen. Trotz der Fastenzeit zu Ramadan war der sportliche Einsatz unter gemeinsamer Leitung von Shaolintempelgründer Wolfgang Gall und Shaolinmönch Shi Heng Zhan ernsthaft und beherzt.
Kung Fu soll “neue gemeinsame Sprache” vermitteln
„Ein großes Problem des Flüchtlingsthemas“, so Wolfgang Gall, „liegt in der Angst vor dem Fremden. Wir sehen im Kung Fu aber die Möglichkeit, uns gerade in der Begegnung mit der 1500 Jahre alten Bewegungskunst der Shaolinmönche von inneren Grenzen zu befreien und offen zu werden für einen Respekt, der keine Einbahnstraße bilden soll, sondern etwas, das wir geben und einfordern können. Der respektvolle und höfliche Umgang miteinander dient als wichtiger Schmierstoff zwischenmenschlicher Beziehungen und fördert somit das Zusammenleben. Diese Männer kommen aus Ländern, in denen seit Jahren Krieg herrscht. Kung Fu als hochaktive Konzentration auf das Chan, das Hier und Jetzt, hilft beim Abbau von Aggression. Wir vermitteln eine neue gemeinsame Sprache und sind zuversichtlich, daß nach einigen weiteren Trainingseinheiten die Begleitung eines Dolmetschers nicht mehr notwendig sein wird.“
Die nächste Kung Fu Einheit für Flüchtlinge wird am 30. Juni 2015 ebenfalls von 18 bis 19 Uhr im Shaolin Tempel Austria stattfinden.
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