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Sexueller Missbrauch an Gymnasium in NÖ: Vermutlich Dutzende Kinder als Opfer

Es dürfte weitaus mehr Opfer an der Schule in NÖ geben.
Es dürfte weitaus mehr Opfer an der Schule in NÖ geben. ©Pixabay.com (Sujet)
An dem Gymnasium im südöstlichen Niederösterreich dürften weitaus mehr unmündige Schülerinnen Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sein. Ende November wurde der beschuldigte Lehrer bereits unter dringendem Tatverdacht festgenommen. "Es haben sich inzwischen weitere Opfer gemeldet", bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg Friedrich Köhl am Mittwoch.
Lehrer verhaftet

Der APA liegen Informationen vor, denen zufolge sich der Pädagoge, der an der Schule Werkerziehung unterrichtet hat, an Dutzenden Kindern vergriffen haben könnte. Der Lehrer soll sich dabei teilweise perfider Methoden bedient haben, indem er etwa vorgab, im Dunkeln Experimente durchzuführen. Bei den Betroffenen handelt es sich großteils um Mädchen im Alter von elf und zwölf Jahren.

Ermittlungen zu sexuellem Missbrauch an Gymnasium in NÖ

Wie Behördensprecher Köhl bestätigte, sollen rund 30 Kinder im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kontradiktorisch als Zeugen vernommen werden. Der zumindest teilweise geständige Lehrer, über den die U-Haft vor kurzem um einen Monat verlängert wurde, wird danach mit ihren Angaben konfrontiert und noch ein Mal ausführlich befragt.

Auch in formaler Hinsicht wurden die Ermittlungen ausgeweitet. Die Anlagebehörde geht mittlerweile von schwerem sexuellen Missbrauch von Unmündigen, sexuellem Missbrauch von Unmündigen, dem Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses sowie sexueller Belästigung und öffentlichen geschlechtlichen Handlungen aus.

Missbrauch an Gymnasium: Lehrer seit 2010 an betroffener Schule

Der unter Missbrauchsverdacht geratene Lehrer ist seit 2010 an der betroffenen Schule im südöstlichen Niederösterreich tätig. Die bisher bekannten Vorwürfe beziehen sich ausschließlich auf Vorgänge, die seit September 2017 – dem Beginn des heurigen Schuljahrs – stattgefunden haben sollen.

Unklar ist, ob es an dem Gymnasium oder an Schulen, an denen der Verdächtige zuvor unterrichtet hat, schon in vorangegangenen Jahren zu Übergriffen gekommen ist. Das wird derzeit in strafrechtlicher, aber wohl auch in dienstrechtlicher Hinsicht überprüft. Der Pädagoge hat seit 2007 eine Lehrberechtigung inne.

Fragwürdige Nachrichten vom Lehrer via WhatsApp

Um abzuklären, ob bei dem Mann Neigungen vorliegen, die einem Krankheitswert gleichkommen, hat die Staatsanwaltschaft Korneuburg einen psychiatrischen Sachverständigen beigezogen. Der Experte wurde bereits mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt.

Der Lehrer war Ende November festgenommen worden, nachdem besorgte Eltern Anzeige erstattet hatten. Ihre Kinder hatten von ihm fragwürdige Whatsapp-Nachrichten erhalten bzw. berichtet, dass der Mann ihnen im Schulgebäude zu nahe gekommen war. Der Lehrer wurde umgehend suspendiert.

(APA/Red)

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