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Sexistisch oder nicht? Faschingsplakat erregt die Gemüter

Plakat der Narren löste Sturm der Empörung aus.
Plakat der Narren löste Sturm der Empörung aus.
Zwei gespreizte Frauenbeine sorgen für Aufregung in der deutschen Gemeinde Waldshut nahe der Schweizer Grenze. Die ortsansäßige Narro-Zunft stellte den heurigen Fasching unter das Motto Reeperbahn, ihr Plakat ist an den Eingangsbereich der berühmten Kneipe "Zur Ritze" in St. Pauli angelehnt. Nach zahlreichen Protesten sind die Plakate jetzt allerdings überklebt. Zu Recht?
Das Original-Plakat

Reeperbahn, so lautet das diesjährige Fasnacht-Motto der Narro-Zunft Waldshut. Schrill, bunt und laut sollte man sich das vorstellen, gute Laune wollte das Faschings-Plakat vermitteln. Doch die zwei gespreizten Damenbeine in Netzstrümpfen, den Intimbereich in der Mitte verdeckt von einem Herz-Symbol mit dem Schriftzug “Reeperbahn”, erregten die Gemüter in der Gemeinde.

“Frauen- und menschenverachtend”

Mehrere Beschwerden gingen bei der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Waldhut Anette Klaas ein, sie wandte sich daraufhin an die Zunft. Diese Art der Werbung suggeriere die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen allgemein und sei frauen- und menschenverachtend, so der Vorwurf. Auch die Narren selbst mussten Kritik von allen Seiten einstecken.

Plakat ist Eingangsbereich der berühmten Kneipe in St. Pauli nachempfunden.
Plakat ist Eingangsbereich der berühmten Kneipe in St. Pauli nachempfunden.

Trotz Narrenfreiheit: Plakate überklebt

Man habe sich nichts Böses dabei gedacht, so Zunftmeister Joe Keller und räumt ein: “Die Kritk ist nachvollziehbar.” Die Narro-Zunft positioniere sich klar gegen jede Form von Sexismus und sexueller Gewalt, die Plakate wurden inzwischen überklebt. Klar stellte die Zunft in einer Aussendung jedoch auch, dass es in der Natur der Sache liege, dass Narren provozieren und den Finger in die Wunde legen. Man freue sich daher, wenn die Aktion polarisieren und zum Nachdenken anregen konnten.

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