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Seit zehn Jahren Priester im Hatlerdorf

Pfarrer Christian Stranz leitet seit zehn Jahren die Pfarre Hatlerdorf.
Pfarrer Christian Stranz leitet seit zehn Jahren die Pfarre Hatlerdorf. ©edithhaemmerle
Pfarrer Christian Stranz fühlt sich als Seelsorger mit den Hatlern verbunden. Dornbirn. Am 3. Oktober waren es genau zehn Jahre, seit Pfarrer Christian Stranz im Hatlerdorf als Priester wirkt. Er fühlt sich mit den Hatlern verbunden.
Seit zehn Jahren Priester im Hatlerdorf

„Ich schätze das Engagement im Pfarrteam und die Offenheit, die mir die Menschen hier entgegenbringen“, sagt der Pfarrherr, „und das nicht nur von den Kirchgängern“, fügt er lachend hinzu. Jeden Freitag macht er Besuche im Stadtspital. „Die Gespräche verbinden mich mit den Menschen. Bei manchen werde ich schon erwartet“, zeigt sich der Seelsorger erfreut. Und man spürt die Verbundenheit, wenn er aus dem Leben in seiner Pfarrgemeinde erzählt. Im Hatlerdorf, dem größten Stadtbezirk Dornbirns, ist das pfarrliche Leben in Bewegung. Es werden andere  Akzente gesetzt.

Umweltbewusst

Es ist eine Pfarrei, in der einmal im Jahr auch Tiere gesegnet werden. Im Hinblick auf das Tierleid, im Besonderen durch die Massentierhaltung verursacht, bekommen auch Tiere als Geschöpfe eine Stimme. Ein achtsamer Umgang mit der Erde auf der wir leben, ist dem Hatler Pfarrer ein großes Anliegen. Ebenso ein ausgewogenes Gleichgewicht im Verbrauch der Ressourcen. „Mit einem einfacheren Lebensstil geben wir auch den Kindern eine Chance”, appelliert Stranz als Hauptinitiator beim jährlichen Aktionstag zur Schöfpungszeit. Der Bezirk präsentiert sich auch durch die Teilnahme am Fahrradwettbewerb umweltfreundlich. „Als erste Pfarrgemeinde Vorarlbergs haben wir uns zum dritten Mal am Bewerb beteiligt. Zweimal haben wir den ersten Platz erzielt, heuer den zweiten. Darauf sind wir sehr stolz“, erwähnt Stranz, der sich ebenso solidarisch zeigt, wenn er seine Besorgungen in der Stadt, sei es beruflich oder privat, mit dem Fahrrad erledigt. Nur wenn es „Krotta haglat“, nimmt er das Auto.

Priesterwunsch

Die Wurzeln hat der 48-jährige Priester im Burgenland. In Neusiedl am See ist er mit vier Geschwistern aufgewachsen. Er war Ministrant, wie viele andere auch, erzählt er. Doch bereits im jugendlichen Alter machte sich bei ihm der Wunsch, Priester zu werden, bemerkbar. „Es war bei einem Glaubenskurs für Jugendliche, an dem ich damals teilnahm. Ich fühlte mich hingezogen, dem Herrn mein Leben zu übergeben“, erinnert er sich an das einschneidende Erlebnis für seine Berufswahl. „Führe mich dorthin, wohin du willst“, war seine Zusage an den zukünftigen “Chef” und er folgte dem Ruf, die Frohe Botschaft mitzuteilen. Damals, bei diesem Glaubenskurs, lernte er auch Steyler Missionare kennen. Und vielleicht deshalb trat er bereits ein Jahr später, mit 18, in das Missionshaus St. Gabriel ein. Nach achtjähriger Ausbildung wurde er 1992 zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr folgte er als Steyler Missionar dem Ruf in ein fernes Land. In Argentinien leitete er zwei Pfarreien und blieb neun Jahre dort.

“Kirche in Dornbirn”

Und so wurde dem jungen Missionar der Weg aus einem südlichen Land direkt in das kühle Vorarlberg gewiesen. Fast vier Jahre war er in der Jugendseelsorge der Diözese Feldkirch tätig, bevor er nach dem plötzlichen Tod von Pfarrer Bernhard Schuchter auf eigenen Wunsch in die Pfarre Hatlerdorf kam. Und dort hat er Wurzeln geschlagen, wie er sagt. „Weil ich in Dornbirn bleiben wollte, habe ich an der Umstrukturierung innerhalb der ,Kirche in Dornbirn’ mitgearbeitet. Es war ein langer Prozess, der heuer abgeschlossen wurde“, informiert Stranz, der nun zusätzlich auch die Stadtpfarrei St. Martin mitbetreut. “Ich bin sehr froh, dass neben der Koordinatorin die beiden Priester von St. Martin, Josef Schwab und Otto Feurstein, sehr engagiert sind”, das habe ihm den Einstieg in eine zweite Pfarrei erleichtert. Zum Abschluss noch die Frage, wie er die Zukunft der Kirche sieht. “Was aufgrund der Radikalisierung in anderen Ländern auf uns zukommen wird, und wie sich das in Österreich in der Gesellschaft und der Kirche auswirken wird”, dem könne er nur mit einem Stirnrunzeln entgegenblicken.

Zur Person:
Pfarrer P. Mag. Christian Stranz
Geb. 8. 3. 1966 in Eisenstadt
Aufgewachsen in Neusiedl a. See
Ausbildung: Theologie-Studium in St. Gabriel (Missionshaus in Mödling)
Wohnort: Dornbirn
Hobbys: Bergwandern, Schwimmen
Lebensmotto: „Die Freude am Herrn ist meine Stärke“ (Neh 8,10)

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