Arbeitssuchende über 50 Jahre haben es nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt. Sie sind eher von Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitbeschäftigunglosigkeit betroffen als jüngere Generationen. Auf der anderen Seite sorgt der demographische Wandel dafür, dass weniger Nachwuchs auf den Arbeitsmarkt drängt. Hinzu kommt eine zunehmende Fluktuation von Arbeitskräften, immer mehr Arbeitnehmer können sich in jedem Alter einen Arbeitsplatzwechsel vorstellen.
Ältere Arbeitnehmer als Silver Potentials
Ältere erfahrene Mitarbeiter werden daher künftig für die Unternehmen wieder interessanter. Carla und Zukunftsinstitut sprechen im “Trend Report” von Silver Potentials: Qualifizierte Menschen, die jedoch aufgrund von Alter oder Vorurteilen keine Beschäftigung finden. Oft sind ihre Qualifikationen durch Erfahrung gewonnen, aber nicht formal durch Zeugnisse belegt.
Diversität als Innovationstreiber
“Langfristig gesehen werden wir es uns nicht leisten können, die Erfahrungen und Fähigkeiten älterer Arbeitskräfte ungenutzt zu lassen. Unternehmen die jetzt schon diverse Teams einsetzen, haben einen Wettbewerbsvorteil. Altersgemischte Teams sind nachweislich deutlich leistungsstärker”, erklärt Karoline Mätzler, Fachbereichsleiterin Arbeit & Qualifizierung der Caritas Vorarlberg. So seien Arbeitsgruppen von unterschiedlichen Geschlechtern, kulturellen Hintergründen, aber auch Alter kreativer, widerstandsfähiger und weniger allfällig in Krisensituationen.
Carla präsentiert Best-Practice
Altersdurchmischte Arbeitsgruppen wären auch weniger anfällig für Konkurrenzdenken oder auf Karrierewünsche basierenden Konflikte. Bei entsprechenden Rahmenbedingungen im Unternehmen könne Unterschiedlichkeit zum Innovationstreiber werden. Um die Stärken solcher Arbeitsgruppen zu zeigen, präsentiert die Caritas derzeit Best-Practice-Beispiele wie die Rheinauen (siehe Video oben) oder das Küchenstudio Erath und die Backerei Mangold.
Altersbeschäftigung auch Imagefrage
Hinzu komme der soziale Aspekt.”Correctness” werde immer mehr zum Thema bei Kaufentscheidungen, Konsumenten entscheiden zunehmend aufgrund von Wertvorstellungen und Nachhaltigkeitsansprüchen. Hier könne auch eine entsprechende Personalpolitik identitätsstiftend wirken, sowohl in der Außenwahrnehmung als auch als Attraktivitätsgewinn für potentielle Arbeitnehmer.
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