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"Schwarzfahrer" trotz gültigem Ticket: Verhandlungen um Verbundtickets festgefahren

Mit den Tickets ist es nicht so einfach bei der ÖBB.
Mit den Tickets ist es nicht so einfach bei der ÖBB. ©APA/Themenbild
Schwarzach. Keine grenzüberschreitenden Verbundtickets für Bahnpendler: Wer je ein Jahresticket für Vorarlberg und Tirol besitzt, kann damit trotzdem die Landesgrenzen nicht in ein und demselben Zug überqueren. Diskutiert wird bereits seit über einem Jahr, Lösung gibt es bislang noch keine.
Schwarzfahrer trotz gültigem Ticket
Wieder Ärger wegen Verbundkarten

Wie bereits im Oktober 2014 berichtet, kommt es im Bahnverkehr immer wieder zu Fällen, in denen Besitzer von je einer Verbundkarte für Vorarlberg und Tirol von den ÖBB zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Die Tickets sind zwar in beiden Bundesländern verwendbar, kombinieren lassen sie sich jedoch nicht. Das heißt: Ein Kunde, der im Besitz von Verbundkarten aus Vorarlberg und Tirol ist, muss bei einer Zugreise zwischen Innsbruck und Feldkirch am Arlberg aussteigen und auf den nächsten Zug nach Vorarlberg warten. Bleibt er im selben Zug, ist er ein Schwarzfahrer. Laut ÖBB-Handbuch ist die Kombinierbarkeit beider Tickets für eine bundesländerquerende Reise an einem Tag nicht erlaubt.

Auch viele Vorarlberger Studenten betroffen

Betroffen sind von dieser wenig kundenfreundlichen Regel auch viele Vorarlberger Studenten. Bei den ÖBB sah man sich zu Beginn der Diskussion aber völlig zu Unrecht in der Kritik: “Wir haben unseren Beitrag zu den sehr günstigen Angeboten in den Verkehrsverbünden der jeweiligen Region geleistet. Damit verdienen wir nichts. Aber es kann doch nicht sein, dass man diese Tickets einfach auch für den Fernverkehr nützen darf. Wir sind zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet und müssen unsere Einnahmen haben”, rechtfertigte sich ÖBB-Pressesprecher René Zumtobel. “Die Kunden werden vor dem Kauf der Verbundtickets dezidiert auf die geltenden Bestimmungen aufmerksam gemacht. Diese Kritik ist nicht fair”, so Zumtobel weiter. Dass die Optik einer solchen Konstellation für Außenstehende schief ist, räumte Zumtobel ein. “Hätten wir von vornherein die Fernzüge nicht für die Verbundangebote zugelassen, hätten wir dieses Problem jetzt nicht”, sah der Regionalmanager für den Personenverkehr in Vorarlberg, Gerhard Mayer (59), die ÖBB als Opfer ihrer eigenen Großzügigkeit.

Kosten für Fernverkehr nicht abgedeckt

Dennoch willigte man ein, Gespräche für eine Lösung des Problems aufzunehmen – und seitdem ringen ÖBB und Verkehrsverbund um eine solche. Hauptproblem seien die Kosten für den Fernverkehr, die durch die Bundesländertickets nicht abgedeckt seien, so ÖBB-Sprecher Zumtobel gegenüber dem ORF Vorarlberg. Zahlreiche Bahnpendler müssen sich also noch etwas längern ärgern.

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