Bundesweit gesehen sind die Vorarlberger vorbildlich. Dieses Jahr haben 63.820 Vorarlberger eine Jahreskarte erworben. Von diesen 63.820 Jahreskarteninhabern sind 82,8 Prozent im Besitz einer Maximo-Karte. Das bedeutet, dass 52.893 Vorarlberger, Schüler mit eingerechnet, eine Maximo-Karte besitzen. “Solch eine hohe Jahreskartendichte gibt es nicht überall in Österreich”, konstatiert Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vorarlberg, auf VOL.AT-Anfrage.
Nur Schätzungen bei Schwarzfahrern
Die Verluste durch Schwarzfahrer seien laut Hillbrand immer nur Schätzungen. “Punkt ist: Wir sehen, dass die persönliche Präsenz von ÖBB-Mitarbeitern als Service angesehen wird”, ist der Geschäftsführer überzeugt. Hillbrand hält aber auch fest, dass die Ausbeute bei Kontrollen nie so hoch seien, wie die tatsächlich durch Schwarzfahrer verursachten Verluste. Derzeit sind ab 20 Uhr Schaffner in den Vorarlberger Zügen unterwegs. “Wichtig ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Auge zu behalten”, so Hillbrand.
Servicequalität erhöhen
Auch in Zukunft wolle der Vorarlberger Verkehrsverbund laut Hillbrand nicht auf mehr Schaffner in den Zügen setzen, sondern die Servicequalität erhöhen. Aus diesem Grund werde derzeit das Modell mit den “Mobilen Begleitern” diskutiert.
Seit 2012 wird dieses Modell bereits in den Öffentlichen Bussen eingesetzt. Nun soll es auch auf den Bahnverkehr umgelegt werden. Das würde bedeuten, dass nicht Kontrolleure in den Zügen sind, sondern Personal, die den Fahrgästen bei Fragen und ähnlichem zur Verfügung stehen. Dieses Personal könnte auch Kontrollen durchführen. Acht “Mobile Begleiter” hat der Verkehrsverbund derzeit im Einsatz. Alleine für diese acht Mitarbeiter sind die jährlichen Lohnkosten jedenfalls höher als die von LR Johannes Rauch geschätzten 100.000 Euro Erlösentgang durch Schwarzfahrer .
Noch offene Verhandlungen
Für Landesrat Johannes Rauch ist dieses Thema jedoch noch nicht vom Tisch und Gegenstand “offener Verhandlungen”. Rauch rechnet erst 2017 oder 2018 mit einem konkreten Ergebnis. Dennoch sind manche Dinge für ihn nicht ganz nachvollziehbar. Für den Grünen-Chef ist es nicht nachvollziehbar, dass das Zugpersonal aus Kostengründen abgeschafft wurde und das im Gegenzug stattdessen Securitys eingestellt wurden. Dennoch betont Rauch im Gespräch mit VOL.AT, dass es ihm weniger um die Schaffner gehe, sondern um Fairness gegenüber den zahlenden Jahreskartenbesitzern.
Europaweit an der Spitze
Laut Rauch müsse man auch immer die Preise im Hinterkopf behalten. Wenn sich eine Person in Vorarlberg für ein Jahresticket entscheide, fahre diese umgerechnet für einen Euro pro Tag und das für ein ganzes Jahr. “Im Vergleich dazu zahlt man in Amsterdam 900 Euro, in Paris 770 Euro und in London sogar 3.900 Euro”, rechnet Rauch abschließend vor.
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