Schwarzenberg (me) Viele geschichtsinteressierte Besucher kamen zur Eröffnung des 2. Teils der Ausstellung „Faszination & Wahnsinn“ im Angelika-Kauffmann-Museum in Schwarzenberg. „Allein 10.000 Besucher in diesem Jahr zeugen von der großen Akzeptanz unseres Museums“, freute sich Vizebürgermeister Mag. Markus Flatz in seiner Eröffnungsrede. „Die Ausstellung in Schwarzenberg ist ein Musterbeispiel für historische Aufarbeitung“, bedankte er sich im Namen der Gemeinde Schwarzenberg herzlich bei den Verantwortlichen für ihre Initiative und Engagement.
Augenmerk auf der Feldpost
Der zweite Teil der Ausstellung schließt inhaltlich an den ersten Teil an und behandelt die Jahre 1916 und 1917. Dabei stehen die Schwarzenberger Gemeindeverwaltung, Schule, Kirche und Glaube, Kriegsfinanzierung und -anleihen im Mittelpunkt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Feldpost, die das einzige Kommunikationsmittel zwischen der Heimat und der Front darstellte.
Der Wahnsinn an der Front wurde durch die Stellungskämpfe und aufgrund der modernen Kriegstechnik immer schlimmer. Die Zahl der Toten, Vermissten, Verwundeten und Versehrten stieg stündlich an. Aber auch an der Heimatfront wurde er immer spürbarer. Viele Grundnahrungsmittel waren Mangelware und nur noch über Bezugskartenerhältlich. „Um die Situation ein wenig zu entschärfen, sammelten die Schüler während der Unterrichtszeiten alte Kleidungsstücke sowie Brombeer-, Erdbeer-, Himbeerblätter und Brennesseln um daraus Tee zu machen“, erläuterte Kuratorin Simone Drechsel die damalige Situation. In enger Zusammenarbeit mit Ortschronist Johann Aberer hatte sie die Ausstellung entwickelt. Die Ausstellung ist auf drei Jahre ausgelegt. Jedes Jahr wird ein neuer Themenblock ausgearbeitet.
Historische Aufarbeitung
Stimmige Musik
Für die stimmige Umrahmung sorgten Musikanten des Musikvereins Schwarzenberg mit zur Ausstellung passenden Musikstücken. Adolf Fetz hatte die passende Musikauswahl eigens für die Ausstellung zusammengestellt und moderierte den historischen Zusammenhang zu den Kompositionen. In seinen Dankesworten hob Ortschronist Johann Aberer besonders die Gemeinde Schwarzenberg und die Vorarlberger Landesregierung als Geldgeber sowie alle Leihgeber und Graphiker Christian Feuerstein sowie Marina Stiehle (Organisation Angelika-Kauffmann-Museum) und ihre Vorgängerin Brigitte Metzler besonders hervor.
Interessierte Besucher
Unter den vielen Besuchern machten sich auch Altbürgermeister Jakob Franz Greber, Katrin Netter (Bregenzerwaldarchiv), Mag. Annelies Nigsch, Volksschuldirektor Hans Moosbrugger, Dokumentarfilmer Tone Bechter und Tourismusbüroleiterin Beate Kopf sowie viele Bregenzerwälder Ortschronisten ein Bild von der Ausstellung. Die Ausstellung ist bis 8. Jänner und von 10. März bis 9. April jeweils von Freitag bis Sonntag in der Zeit von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
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