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Alberschwende gestaltet seine Zukunft

Mit einem Modell skizzierten Jugendliche ihre Vorstellungen für die Nachnutzung der Arena.
Mit einem Modell skizzierten Jugendliche ihre Vorstellungen für die Nachnutzung der Arena.
Großes Interesse für zwei Informationsveranstaltungen – Bevölkerung engagiert sich.

Alberschwende. (stp) Das Prädikat „Tor zum Bregenzerwald“ hat Alberschwende seit mehr als 100 Jahren immer wieder nachhaltig geprägt. Teile der Gemeinde waren dem Hofsteig zugeordnet, andere wiederum dem Bregenzerwald. Vor allem das Verkehrsgeschehen hatte große Auswirkungen und stellte die Gemeinde immer wieder vor neue Herausforderungen.

Vor- und Nachteile

Hatten der Bau der Schwarzachtobelverbindung (1838) und der Achrainstraße (1886) zunächst sehr positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Gemeinde durch den Güter- und Personenverkehr zwischen Rheintal und Bregenzerwald, so brachte die Bregenzerwaldbahn (1902) einen Rückschlag. Vor Eröffnung des „Wälderbähnles“ zählte Alberschwende bereits mehr als 1900 Einwohner. Diese Zahl ging in den nächsten Jahren markant zurück, schon zehn Jahre nach Bahneröffnung waren es nur noch etwa 1700 und es dauerte bis nach den Zweiten Weltkrieg, ehe das Niveau des Jahres 1900 wieder erreicht war – 1951 wurden wieder 1900 Einwohner gezählt. Der Aufschwung des Tourismus und erfolgreiche Betriebe im Bregenzerwald führten in den vergangenen Jahrzehnten zu einem dramatischen Anstieg des Verkehrsaufkommens, das sich mit der Einstellung der Wälderbahn (1980) nochmals steigerte.

Umfahrung angedacht

Diese wirtschaftliche Entwicklung veränderte das Verkehrsgeschehen im Bregenzerwald grundlegend. Müselbach-Egg wurde durch die Tuppenhangbrücke praktisch neu trassiert, Bezau, Reuthe, Mellau, Schnepfau und zuletzt Bersbuch wurden umfahren und für Alberschwende legte der damalige Straßenbaulandesrat Günter Vetter vor 30 Jahren nicht nur Pläne für den Ausbau der Schwarzach­tobelstraße, sondern auch für eine Umfahrung von Alberschwende vor. Das Ergebnis ist bekannt – die Tunnellösung im Schwarzachtobel wurde mit Verzögerung realisiert, die Umfahrung Alberschwende nicht. Und damit haben sich die Probleme im Alberschwender Zentrum natürlich verstärkt.

Angelpunkt, aber nicht nur

„Das Verkehrsproblem ist der zentrale Angelpunkt für die Gemeindeentwicklung – aber natürlich nicht unser einziges Thema“, macht Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann im Gespräch mit der VN-Heimat deutlich. Und deshalb soll ein umfassendes Projekt unter Einbeziehung der Bevölkerung Wege aufzeigen, Alberschwende positiv zu entwickeln, „auch wenn wir das Problem Durchzugsverkehr vielleicht nicht lösen können“, sieht Schwarzmann die Situation realistisch.

Gemeinsam gut gehen

Wenn die Verkehrssituation gelöst werden kann, dann nur gemeinsam mit der Bevölkerung, so die Devise der Gemeindevertretung, die mit fachkundiger Begleitung von Alois Metzler die Informationsveranstaltungen professionell „Gemeinsam gut gehen“ lautete die Einladung doppeldeutig, denn das „Gut gehen“ bezieht sich sowohl auf die Lebensqualität in der Gemeinde als auch auf die angepeilten Lösungsansätze, bei denen es ebenso „gut gehen“ soll.

Viele Rückmeldungen

Bei den Info-Veranstaltungen wurde nicht nur engagiert diskutiert, sondern auch eine Fülle von Ideen eingebracht. „Der Rücklauf an schriftlichen Anregungen und Vorschlägen hat unsere Erwartungen übertroffen, und wir freuen uns über dieses große Engagement der Bevölkerung“, fasste die Gemeindechefin das Resümee der Initiatoren zusammen.

Kein Exklusivthema

Die Veranstaltungen machten auch deutlich, dass Alberschwende mit dem Verkehr kein „Exklusivthema“ hat. „Es gibt noch eine ganze Reihe anderer ,Baustellen‘ – wohin soll beispielsweise die Reise mit der Brüggelekopf­seilbahn gehen, für die die Bewilligung 2017 ausläuft? Was soll mit der Arena geschehen? Wie soll sich Wohnen in Alberschwende entwickeln? Wie können wir die Jugendarbeit unterstützen und ihr Freizeitmöglichkeiten schaffen? Wie kann sich Handwerk und Gewerbe, wie kann sich der Tourismus positiv entwickeln? Wir sind schon sehr gespannt auf die Auswertung der schriftlichen Rückmeldungen und wollen den jetzt angestoßenen gemeinsamen Entwicklungsprozess zügig weiterführen.“

Planungswerkstatt

Konkret soll dies im Rahmen einer „Planungswerkstatt“, die sich am 21. November, 15 Uhr, mit dem Thema „Lebensqualität im Ortszentrum“ auseinandersetzt, geschehen. Treffpunkt ist der Dorfplatz.

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