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Schumacher bietet Zumtobel Group seinen Rücktritt an

Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Schumacher bietet GEspräche über seinen Rücktritt an.
Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Schumacher bietet GEspräche über seinen Rücktritt an. ©VOL.AT/Roland Paulitsch
Der börsenotierte Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel steht vor der Trennung von seinem Vorstandsvorsitzenden Ulrich Schumacher.

Schumacher habe dem Aufsichtsrat schriftlich Gespräche über eine einvernehmliche Aufhebung seines Vertrags angeboten, teilte das Unternehmen am Montag mit. In diese Gespräche werde der Aufsichtsrat eintreten, sagte Pressesprecherin Simone Deitmer auf APA-Nachfrage. Ein ähnlich lautendes Angebot von Finanzvorständin Karin Sonnenmoser wurde vom Aufsichtsrat hingegen abgelehnt. Der Aufsichtsrat habe Sonnenmoser seine volle Unterstützung zugesagt und sie um die Fortsetzung ihrer Arbeit gebeten, hieß es in der Mitteilung des Aufsichtsrats.

Trennung nur eine von mehreren Optionen

Ulrich Schumacher will die Gespräche mit dem Aufsichtsrat nicht als Trennungsgespräche verstanden wissen. Er habe dem Aufsichtsrat in einem Brief mehrere Optionen zur Weiterführung des Unternehmens aufgezeigt, eine Trennung sei lediglich eine Option. Die Gespräche würden “ergebnisoffen” geführt.

Er stehe als Vorstandsvorsitzender weiter zur Verfügung, sollte sich der Aufsichtsrat auf eine andere Option als die der Trennung verständigen, ließ Schumacher ausrichten. Im Vordergrund stünden das Wohl von Zumtobel und seinen Mitarbeitern, betonte er.

Kurs gestiegen

Der Kurs der Zumtobel-Aktie ist nach dem Bekanntwerden der Rücktrittsgespräche um mehr als 3 Prozent auf 10,67 Euro gestiegen.

Bei Zumtobel hängt der Haussegen schon seit Monaten schief. Zuletzt kündigten Ende Dezember die beiden Aufsichtsräte Stephan Hutter und Hans Peter Metzler ihre Rücktritte per 31. Jänner an. Die “Süddeutsche Zeitung” berichtete von einem tiefgreifenden Zerwürfnis zwischen Management und Teilen des Aufsichtsrats. Die Rede war davon, dass die Gründerfamilie Zumtobel – im Aufsichtsrat vertreten durch den Gremien-Vorsitzenden Jürg Zumtobel, Sohn des Firmengründers und bis 2003 Vorstandschef, sowie Bruder Fritz (Vorstand von 1974 bis 1996) – trotz eines Aktienanteils von nur gut einem Drittel wie ein Alleineigentümer agiere. Vor diesem Hintergrund verfassten 20 Zumtobel-Führungskräfte (nicht aber die Vorstände) ein Schreiben, in dem sie die Zustände im Unternehmen anprangerten und “korrektes Wirtschaften” einforderten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Jürg Zumtobel seinerseits kündigte im Dezember im ORF-Interview die Erweiterung des Vorstands um eine vierte Person an. Der vierte Vorstand werde im Februar einsteigen. Er sollte den Vorstandsvorsitzenden Schumacher entlasten. “Bereits im Frühjahr dieses Jahres haben wir festgestellt, dass der Herr Schumacher eine zu breite Palette von direkt zu reportierenden Personen hat”, sagte Zumtobel damals. Er erwartete sich davon Beruhigung im Unternehmen, wies aber auch darauf hin, dass das “in erster Linie eine Führungsaufgabe” sei.

(APA)

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