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Schule frei für die Wälder Handwerker

Theo Metzler mit Wolfgang Steurer vom Wälderhaus: „Es hat mir gut gefallen, aber ein Beruf mit mehr Abwechslung wäre mir lieber.“
Theo Metzler mit Wolfgang Steurer vom Wälderhaus: „Es hat mir gut gefallen, aber ein Beruf mit mehr Abwechslung wäre mir lieber.“
In vier Wochen steigt der „Rollentausch“ – vom 13. bis 17. August sind die Handwerker in der Schule zu Gast.

Bezau. (stp) Praxisbezogenheit ist ein Eckpfeiler des Erfolgs der Bezauer Wirtschaftsschulen. Diesbezügliche Aktivitäten gehen weit über die Vorgaben des Lehrplans hinaus. Stolz verweist Direktor Andreas Kappaurer darauf, dass Bezau nicht nur fünf Schultypen unter einem Dach vereinigt, sondern auch für alle Praxisunterricht anbietet.

Dank an die Partner

Ermöglicht wird dieser praxisbezogene Unterricht durch die enge Vernetzung mit der Wälder Wirtschaft, die sich seit Gründung der Bezauer Wirtschaftsschulen – damals für rund zehn Jahre private Handelsschule – als verlässlicher Partner engagiert hat. In Zusammenarbeit mit dem Verband der Freunde und Förderer der Schule „wurden und werden immer wieder interessante und wertvolle Projekte ermöglicht. Unsere Schülerinnen und Schüler können in der Praxis lernen und vielfältige Erfahrungen sammeln“, so Dir. Kappaurer, der das Engagement der Schule bei der 9. Bregenzerwälder Handwerksausstellung auch als Dankeschön an die Partner verstanden wissen möchte. „Bei dieser großen Leistungsschau der Region wird nicht nur die Schule zur Bühne, wir stellen auch gerne für die Vorbereitung und Abwicklung unsere personellen Ressourcen – Lehrkörper sowie Schülerinnen und Schüler – zur Verfügung.

Schule ist bereit

Wie berichtet, endete das Schuljahr in Bezau eine Woche früher – diese wird jedoch durch die Tätigkeit im Rahmen der Handwerksausstellung wieder ausgeglichen. Inzwischen wurden die Räumlichkeiten für die Messe vorbereitet, Stühle, Tische und weiteres Unterrichtsmobiliar aus den Klassen herausgeräumt. In den kommenden Wochen werden die Klassenzimmer samt Aula usw. zu Messeständen umgebaut. „Wir sind bereit für die Handwerker“, so Dir. Kappaurer. Das ganze Jahr über sind Schülerinnen und Schüler in den Betrieben „zu Gast“, jetzt werden die Rollen getauscht, die Schule ist „Gastgeber“ für die Handwerker. Darüber hinaus wird die Schule auch die Bewirtung der Gäste übernehmen, ebenso im Messebüro, in der Internet- und Pressebetreuung sowie in der Werbung tätig sein. Selbstverständlich waren ausstellungsbezogene Themen seit Monaten in den Unterricht eingebaut und werden auch in der Nachbearbeitung der Ausstellung im neuen Schuljahr noch präsent sein.

Großes Praxisspektrum

Stichwort Nachbearbeitung: auch für die Praxis-Handelsschule, die im vergangenen Schuljahr bereits zum dritten Mal abgewickelt wurde, gab es eine umfangreiche Dokumentation der Nachbearbeitung, in der die Praktikantinnen und Praktikanten ihre Erfahrungen und Konsequenzen aus dem 200 Stunden dauernden Einsatz zusammenfassten. Fazit: teilweise wurden die Erwartungen erfüllt und die Praxistätigkeit wird sehr wahrscheinlich nach Schulabschluss auch zum Beruf, aber es gab auch Fälle, bei denen das Resümee negativ ausfiel: das ist nichts für mich, ich werde mir eine andere Tätigkeit suchen, steht jedenfalls ohne Umschweife in dem einen oder anderen Praxisportfolio.

Interessant, dass es mehr Angebot als Nachfrage gab, einige der Praktikantinnen und Praktikanten durften deshalb in zwei Praxisbetrieben arbeiten. Auch „am Land“, wo beispielsweise Daniel Zehrer in der „Wirtschaft“ in Dornbirn und bei Flatz in Lauterach tätig war. Carmen Vogt praktizierte in der Wälder Versicherung in Andelsbuch und bei Intersport in Dornbirn, Sara Raid bei Troy Raumausstattung in Bezau und beim Stadtmarketing Bregenz.

Sinem Yildirim sammelte Praxiserfahrung bei der Lebenshilfe in Bezau und könnte sich durchaus vorstellen, in einer derartigen Einrichtung auch ihre berufliche Zukunft zu finden. Anders Laura Maria Albrecht, die beim Versicherungsmakler und Vermögensberater Herbert Schwarzmann und zeitweise auch im Gemeindeamt Schröcken (dort ist Herbert Schwarzmann Bürgermeister) praktizierte und zu dem Schluss kam, dass sie doch lieber ein ganz anderes Berufsziel anstreben möchte: „Ich werde versuchen, die Matura nachzuholen und ein Studium als Veterinärmedizinerin zu absolvieren.“

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