Betroffenheit löst es allerdings aus, wenn das Sterben im näheren Umfeld plötzlich Einzug gehalten hat. „Das verlangt uns einiges ab, da ist zunächst das Begreifen und dann die Trauerarbeit da“, führt Dr. Albert Lingg, der bekannte Psychologe zur Ausstellungseröffnung „Sterbstund´“ am vergangenen Freitag Abend im Heimatmuseum Schruns aus.
Neue Zugänge
Und so beschäftigt sich die Winterausstellung im Schrunser Heimatmuseum genau mit diesem Thema, das in unserer Gesellschaft immer mehr tabuisiert und entpersonifiziert wird. „Noch vor zehn, zwanzig Jahren fand Sterben daheim statt im Kreise der Familie, heute ist es meist das Altersheim oder das Krankenhaus, wo die Leute sterben, dann wird ein Bestattungsinstitut beauftragt“, erklärt Lingg in seiner Eröffnungsrede die zeitlichen Strömungen und den Grund, warum es sehr schwierig war, Bilder für die Ausstellung zusammen zu tragen. Auch Kinder seine ein absolutes Tabuthema gewesen, obwohl früher die Sterblichkeitsrate bei Kindern viel höher gewesen sei wie heute. Das zur Ausstellung passende Buch von Rita Bertolini umfasst zwölf Beitrage von verschiedenen Autoren wir etwa Andreas Rudigier, Monika Helfer, Gerlinde Anwander oder Wolfgang Hermann, die allesamt einen unterschiedlichen Zugang zu diesem Thema gewählt haben.
Interessant
Das Cover – ganz in Weiß gehalten – lässt so gar nicht auf das Thema schließen, birgt jedoch ein gewisses Potenzial für neue Zugänge und andere Sichtweisen. Das interessierte Publikum staunte jedenfalls über zahlreiche alte Fotos, Ausstellungsstücke wie etwa ein Sterbekleidchen für Kinder, künstlerische Zugänge zum Thema Tod und Sterben und auch christliche Symbole, die an diesem Abend erstmals in der Ausstellung in diesem Rahmen präsentiert wurden. „Es ist kein leichtes Thema, trotzdem aber äußerst interessant und wahnsinnig vielschichtig“, so der Leiter der Montafoner Heimatmuseen, Michael Kasper.
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