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Eineinhalb Stunden unter Lawine begraben: Skifahrer geht es gut

Foto vom Lawinenkegel am Unglücksort in Lech.
Foto vom Lawinenkegel am Unglücksort in Lech. ©Bergrettung Lech
Lech. Der Skifahrer aus Deutschland, der am Mittwoch in Lech von einer Lawine erfasst, verschüttet und wie durch ein Wunder nach eineinhalb Stunden lebend geborgen wurde, wird aktuell noch im Krankenhaus versorgt.
Nach eineinhalb Stunden gerettet
Aktueller Lawinenlagebericht
Die "Baumeister" von Lawinen
"Keine Anfänger abseits der Piste"

Der Zustand des Deutschen sei gut, so ein Sprecher des Krankenhauses gegenüber VOL.AT – vermutlich darf der Mann das Krankenhaus schon am Wochenende verlassen. Er war bereits bei seiner Rettung ansprechbar und wurde direkt nach der Erstversorgung ins Krankenhaus geflogen.

“Gegen Regeln der Statistik überlebt”

Es grenzt an ein Wunder, da sind sich Lawinenexperten einig. Normalerweise sinke die Überlebensrate nach 15 Minuten unter einer Lawine bereits drastisch ab, betonte Gebhard Barbisch, Leiter der Bergrettung, im VOL.AT-Interview und ergänzt: “Der Betroffene selbst sollte sich bewusst sein, dass er hier gegen alle Regeln der Statistik überlebt hat.” Auch die Polizei sprach von “sehr viel Glück”.

 

“Gute Atemhöhle und sehr viel Glück”

Der Skifahrer war am Mittwoch allein im freien Skiraum im Bereich Mohenenmähder unterwegs, als er gegen 11.20 Uhr die Lawine selbst lostrat. Er wurde von den Schneemassen mitgerissen und verschüttet. Die sofort gestartete groß angelegte Suchaktion, an der neben der Pisten- und der Bergrettung sowie freiwilligen Helfern – insgesamt über 50 Personen – auch zwei Helikopter beteiligt waren, war schließlich erfolgreich: Nach eineinhalb Stunden konnte der Deutsche geortet und schließlich aus einer Tiefe von zwei Metern ausgegraben werden. “Er muss eine gute Atemhöhle und sehr viel Glück gehabt haben”, so die Polizei.

Lawinengefahr weiter hoch

Akute Lawinengefahr herrscht weiterhin in ganz Österreich, in Vorarlberg liegt sie bei einem “angespannten Dreier”. (Zum Lawinenbericht) Insgesamt gingen im Ländle am Mittwoch acht Mal Lawinenschneebretter und Schneerutsche ab. Fünf Skifahrer und Skitourengeher wurde verschüttet, es konnten aber alle gerettet werden. In puncto Schneemassen stellen im Jänner gleich zwei Vorarlberger Orte den Österreich-Rekord als schneereichste, dauerhaft bewohnte Orte: Schröcken konnte am 28. Jänner 106 Zentimeter Schnee verzeichnen, Warth lag am selben Tag bei 84 Zentimetern.

“Baumeister” von Lawinen: Neuschnee, Erwärmung, Wind

Ergiebige Neuschneefälle, starke Erwärmung und Temperaturschwankungen sowie Wind sorgen aktuell für die erhöhte Lawinengefahr. Sie sind neben der Setzung der Schneekörner durch Druck und Schwerkraft ausschlaggebend für die Entstehung einzelner Schichten einer Schneedecke. Trotz Sicherheitsmaßnahmen, Ausschilderungen und Warnungen sterben nach wie vor die meisten Opfer durch Leichtsinn. Mehr lesen…

Lawinenbericht direkt aufs Handy

Lawinenwarn-Service in der VOL.AT-App: Ob Montafon, Brandnertal, Bregenzerwald oder Arlberg-Gebiet – mit VOL.AT erfahren, ob die Schneedecke hält.

(Red., APA)

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