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Schröcken hat „Wasser für Jahrzehnte“

Mit dem Neubau des Speichers auf der Schmitte begann vor drei Jahren die Aufrüstung der Schröckener Trinkwasserversorgung.
Mit dem Neubau des Speichers auf der Schmitte begann vor drei Jahren die Aufrüstung der Schröckener Trinkwasserversorgung.
Umfassendes Projekt sichert Trinkwasserversorgung langfristig ab und liefert auch noch Strom.

Schröcken. (stp) Rund 2,5 Millionen Euro investiert die Gemeinde Schröcken, um die Trinkwasserversorgung der Gemeinde langfristig sicherstellen zu können. Es begann vor einigen Jahren mit der Sanierung bestehender Anlagen und findet derzeit mit der Einbindung von Neßlegg seinen Abschluss.

Quelle am Stein

Herzstück des neuen Versorgungssystems ist die Quellfassung im Auenfeld, wo unweit des Alp­museums eine ergiebige Quelle genutzt wird, die mit einer Schüttung von 20 bis 25 Sekundenlitern den Bedarf für Jahrzehnte abdecken kann, denn „bisher sank die Ergiebigkeit in extremen Phasen unter zwei Sekundenliter ab, wir haben künftig somit mehr als das Zehnfache zur Verfügung“, erläutert Gemeindesekretär Stefan Schwarzmann im Gespräch mit der VN-Heimat.

Körbersee und Neßlegg

Eingebunden in das neue Versorgungsnetz sind auch das Hotel „Körbersee“ und der Ortsteil Neßl­egg. Hotel wie Neßlegg hatten bisher eine eigene Trinkwasserversorgung. Der Anschluss ans Hotel ist seit einigen Wochen fertiggestellt, die Versorgungsleitung nach Neßlegg ist im Bau. „In beiden Fällen wird dadurch die Versorgungssicherheit wesentlich verbessert“, so Schwarzmann.

Dazu auch noch Strom

Willkommener Nebeneffekt der Trinkwasserversorgung aus dem Auenfeld: „Wir haben gleichzeitig ein Trinkwasserkraftwerk mit einer Leistung von 40 kW errichtet.“ Diese Leistung muss jedoch in den Wintermonaten gedrosselt werden, um der Bregenzer­ach nicht zu viel Wasser zu entziehen.

In die Zukunft gerichtet

Die langfristige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung ist ein Eckpunkt im Entwicklungskonzept der Gemeinde, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Bettenzahl mittelfristig von heute 850 auf etwa 1500 auszubauen. „Auch deshalb“, so Bürgermeister Herbert Schwarzmann „ist die Wasserversorgung ein Gebot der Stunde.“

Dorfbahn, Bettenoffensive

Die Trinkwasserversorgung für Jahrzehnte sicherzustellen ist eine Voraussetzung für die angestrebte Dorfentwicklung, zu der neben der seit vielen Jahren geplanten Dorfbahn ins Skigebiet auch eine Bettenoffensive zählt. Derzeit ist ein Projekt in Oberboden im Bau, ein weiteres auf Neßlegg ist verhandelt – und damit würde das Etappenziel von insgesamt etwa 1100 Betten erreicht. Nach wie vor ein großes Anliegen ist das Feriendorf auf dem Areal des ehemaligen Hotels Mohnenfluh, wo ein zusätzliches Bettenangebot geschaffen werden soll.

Gegenseitiges Abwarten

In Schröcken gibt es Einigkeit darüber, dass das Entwicklungskonzept nur dann funktioniert, wenn beide Projekte – das zusätzliche Bettenangebot und die Dorfbahn – realisiert werden. Daraus ergibt sich eine Art Pattstellung, denn manchmal habe man den Eindruck, die Betreiber der Dorfbahn warten auf zusätzliche Betten – und umgekehrt. Es gibt deshalb auch Überlegungen, das Dorfbahn-Projekt abzuspecken und in einer billigeren Variante auszuführen. Unabhängig davon soll das Vorhaben der Skiabfahrt von der künftigen Bergstation nach Neßlegg in Angriff genommen werden. Damit könnte auch – unabhängig von der Dorfbahn – ein Beitrag zur Verkehrsentlastung gesetzt werden.

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