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Schottland-Referendum: Entscheidung bewegt auch in Wien

Jubel herrschte in Schottland über den Ausgang des Referendums
Jubel herrschte in Schottland über den Ausgang des Referendums ©EPA
Für viele Schottinnen und Schotten war es eine Entscheidung zwischen Kopf und Herz, die beim Referendum zur schottischen Unabhängigkeit zu Treffen war. In einem schottischen Pub in Wien wurde auf das Ergebnis gewartet und Meinungen ausgetauscht.
Die Entscheidung: Nein
Schottland im Ausnahmezustand

“Ich habe versucht, mit meinem Kopf und mit meinem Herz zu denken”, so hat ein 24-jähriger in Wien lebender Schotte am Donnerstag seine “Ja”-Stimme beim Referendum zur schottischen Unabhängigkeit begründet.

Wiener Schotten teils unentschlossen

Eine Handvoll Schotten sowie Schottland-Freunde traf sich am Donnerstagabend im Wiener Tam O’Shanters Scottish Pub, um gemeinsam dem Ergebnis entgegenzufiebern.

“Ich habe wirklich lange nicht gewusst, wie ich mich entscheiden soll, und die Argumente abgewogen. Letztendlich habe ich mit ‘Ja’ gestimmt, weil eine Entscheidung für die Unabhängigkeit nicht unbedingt nur optimistisch und hoffnungsvoll wäre, sie würde für die Menschen in Schottland wirklich etwas verändern.”

Schottland-Referendum: Gründe für Entscheidung

Seiner Meinung nach funktioniert das politische System im Vereinigten Königreich derzeit nicht. Der Student hofft, dass die Regierung ihr Versprechen auch bei einer Mehrheit gegen die Unabhängigkeit hält und die Dezentralisierung vorantreibt.

Meinungen aus Pub in Wien

Eine 50-jährige Schottin, die seit über zehn Jahren in Österreich lebt, spricht vom im Wahlkampf oft zitierten Zwiespalt zwischen Kopf und Herz. Sie hätte sich allerdings für ein ‘Nein’ entschieden, hätte sie ihre Stimme abgeben dürfen: “Mein Kopf sagt ‘Nein’, denn in meiner Familie sind viele Geschäftsleute und Landwirte, für sie wäre die Unabhängigkeit nicht unbedingt positiv.” Sie glaubt zwar daran, dass Schottland überleben könne, aber es würde 20 bis 30 Jahre dauern, bis es dem Land wieder so gut ginge wie jetzt.

Ein 34-jähriger Schotte auf Besuch in Wien gab vor seiner Reise seine ‘Nein’-Stimme ab: “Es sind zu viele Fragen unbeantwortet geblieben, zum Beispiel, ob wir weiterhin EU-Mitglied bleiben würden und ob wir das Pfund als Währung behalten.” Auf jeden Fall sei das Referendum ein Weckruf, auch wenn es seiner Einschätzung nach mit einer knappen Mehrheit abgelehnt wird.

(apa/red)

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