Eigentlich sollen Elektroschocker in den Gefängnissen nur eingesetzt werden, um gewalttätige Insassen außer Gefecht zu setzen. Doch wie diese erstmals öffentlich gewordenen Videos belegen, kommt es in den Strafvollzugsanstalten zu massivem Missbrauch der Waffe.
In mehreren Fällen setzten Strafvollzugsbeamten Elektroschocker ein, um Gefängnisinsassen zu disziplinieren. In anderen Fällen waren die Opfer betrunken oder standen offensichtlich unter Drogen, manche waren geistig behindert, ein Mann war taub. Hunderte Insassen haben nach Reuters-Informationen bislang Beschwerden eingereicht, einige sprachen auch von Folter.
Welche Folgen die Elektroschockwaffe haben kann, musste Martini Smith erleben. 2009 saß sie schwanger in einem Gefängnis in Ohio. Der Taser-Einsatz löste bei ihr eine Fehlgeburt aus. Smith verlor das Kind.
Cody Franklin wurde auf der Straße aufgegriffen, weil er unter Drogen zu stehen schien. Im Gefängnis griff der junge Mann andere an, die Polizei taserte ihn insgesamt acht Mal. Franklin verstarb im Gefängnis.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters ermittelte, verloren über 1000 Menschen nach dem Einsatz von Tasern ihr Leben, etwa 100 von ihnen waren Gefängnisinsassen. Mit zwei Ausnahmen waren alle der Insassen unbewaffnet, die meisten waren mit Handschellen gefesselt oder fixiert.
Wegen der potenziell tödlichen Wirkung wurde der Einsatz von Elektroschockern von Menschenrechtsorganisationen kritisiert.
(Red.)
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