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Schnellste Schmugglerin überrascht bei der 1. Frauen-Berggaudi

©Oliver Lerch
Thomas Knobel (VOL.AT) thomas.knobel@russmedia.com
Wie bringt man fast 300 Frauen jeden Alters gemeinsam auf den Berg? Nein, man verlegt keinen Ausverkauf in die Höhe, man - besser gesagt Frau in Person von Verena Eugster und Patricia Zupan - organisiert einfach die 1. Frauen Berg Gaudi im Vorarlberger Montafon -  ein Trailrunning Bewerb. Die Nenzingerin Larissa Gabriel gewann die Premiere am Berg.
Best of 1. Frauen Gaudi im Montafon
1. Berg Gaudi im Montafon

, bei dem auch gemütlich gewandert werden darf – und schon stehen 262 Damen frühmorgens an der Talstation der Schafbergbahn in Gargellen Schlange und motivieren sich gegenseitig, trotz trüber Wetteraussichten den 8,5 Kilometer langen und 600 Höhenmeter zählenden Schmugglerpfad zwischen Österreich und der Schweiz in Angriff zu nehmen.

Gut, die Aussicht auf Schmugglerware in Form von Nudeln und Schokolade mag vielleicht mit ein Grund gewesen sein, dass sich am Samstag, den 9. September so viele weibliche Trailrunning- und Wanderfans im Montafon eingefunden haben. Sicherlich war es aber nur bei den ganz Sportlichen die Aussicht auf den Sieg. Konkurrenzgedanken waren nirgendwo zu spüren. Die Frauen gaben sich gegenseitig vor dem Start Ausrüstungstipps und spornten einander an, alles für eine persönliche Höchstleistung zu geben. Es ging nicht darum, irgendwem etwas zu beweisen, es ging nur darum, den inneren Schweinehund zu überwinden und bei frischen, einstelligen Plusgraden, Nieselregen und Nebel so schnell wie möglich die Strecke zwischen Vorarlberg und dem Prättigau zu absolvieren.

Wäre der Wettergott eine Frau, dann hätte sie sicher Einsicht mit den aus dem In- und Ausland extra für die 1. Frauen Berg Gaudi nach Gargellen angereisten Damen gehabt. So weinte der Himmel und schickte winterliche Temperaturen herab. Weil aber bekanntlich Frauen das stärkere Geschlecht sind, konnte sie das Wetter nicht beirren. Gerne ließen sie sich von den Männern anfeuern und zur Aufwärmrunde von Martin Böckle am Mikrofon und Andreas Zupan am DJ-Pult einheizen. Als um kurz nach 10:00 Uhr dann der Startschuss fiel, preschten die Favoritinnen – unter ihnen Berglauf-Spezialistin Eva Aschaber – im Eiltempo davon. Ganz hinten vor dem „Besengeher“ der Bergrettung nahmen es die Frauen jedoch gemütlich und hatten noch Zeit für ein Pläuschchen.

Anfänglich noch als Karawane auf dem ersten Abschnitt des Schmugglerpfades unterwegs, brach die Truppe bald auseinander. Die 56 Starterinnen der Kategorie Trailrun,  aber auch zahlreiche der 81 Damen aus der Hobbyklasse, wollten es wissen und kamen im Laufschritt übers St. Antönier Joch (2.379 m). Die ambitionierten Ladies gönnten sich nicht mal eine Pause an den Verpflegungsstationen. Erst später bei den Genuss- & Wanderladies wurden die Helfer ihre zu Fuß auf den Berg geschleppten Riegel und Getränke los.

Eva Aschaber vom Union Berglaufteam Sparkasse Bludenz führte lange Zeit die Läuferinnen an. Als es zwischen St. Antönier Joch (2.379 m) und Gafierjoch (2.415 m) flacher wurde, musste sie jedoch die erst 26-jährige und bislang unbekannte Larissa Gabriel aus Nenzing vorbeiziehen lassen. Wie Eva Aschaber anschließend betonte, liegen ihre eigenen Schwächen bergab. Nur bergauf könne sie punkten, meinte sie. Larissa Gabriel brauchte auch tatsächlich nur noch knapp 13 Minuten für die 285 Höhenmeter hinunter ins Ziel beim Schafberg Hüsli und sicherte sich mit einer Spitzenzeit von 1:13:19,7 über 3 Minuten vor Eva Aschaber und mehr als 6 Minuten vor der Drittplatzierten Sarah Schönherr ihren ersten Sieg bei einem Trailrun.

 

„Ich habe heuer meinen ersten Trailrun probiert und war sofort begeistert von dem Sport. Ich habe mich fast nicht getraut die Führende zu überholen, weil ich nicht glaubte, gegen Eva Aschaber eine Chance zu haben. Aber dann wurde ich abwärts noch schneller, und es war einfach nur geil“, meine Larissa Gabriel nach ihrem Sieg.

 

Viel Applaus vom wetterfesten Publikum ernteten auch die restlichen Damen. Fast alle, darunter mit Jahrgang 1941 die älteste Teilnehmerin und mit Jahrgang 2006 die jüngste Teilnehmerin, schafften unter der offiziell angegebenen Gehzeit von 4 Stunden den Schmugglerpfad.

 

Alles Ergebnisse auf www.frauenberggaudi.com

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