Schlammlawine in Kalifornien

Trotz einer massiven Suche fehlte von neun Vermissten weiterhin jede Spur. Die „Los Angeles Times“ zitierte einen Feuerwehrhauptmann in der Gemeinde San Bernardino am Samstag mit den Worten: „Wir wollen optimistisch bleiben und Leben retten, aber die Zeit spielt gegen uns.“

Die Schlamm- und Schuttmassen hatten sich in der betroffenen Bergregion, rund 130 Kilometer östlich von Los Angeles, teilweise bis zu vier Meter hoch aufgetürmt. Die Lawinen waren am Donnerstagabend nach heftigen Regenfällen in den San Bernardino Bergen abgegangen. Die Schlammlawine sei plötzlich und ohne Vorwarnung gekommen, sagte die Sprecherin der Feuerwehr, Tracey Martinez. „Die Leuten blieb kaum Zeit zu fliehen.“

Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde unter anderem der Leiter eines christlichen Ferienlagers mit seiner Familie und Kleinkindern vermisst. Zwei Gebäude auf dem Zelt- und Hüttenplatz wurden von der Schlammflut umgerissen. 14 Menschen konnten sich am Donnerstag in Sicherheit bringen oder gerettet werden. Eine weitere Schlammlawine zerstörte eine Wohnwagensiedlung in einem benachbarten Tal. Dort wurden zwei Menschen getötet.

Polizeisprecher Chip Patterson verglich den Einsatz von über 75 Helfern mit der Suche von Lawinenopfern. Mit langen Stöcken wurde der bis zu vier Meter tiefe Schlamm abgesucht. Die Retter brauchten fast zwei Stunden, um einen von Baumstämmen eingeklemmten Mann, der bis zur Brust im Schlamm steckte, zu befreien. Eingestürzte Brücken und verschüttete Straßen erschwerten die Rettungsarbeiten.

Die Schlammlawine ist eine späte Folge der verheerenden Waldbrände, die in dem Gebiet im Oktober gewütet hatten. Bäume und Wurzelwerk, das den Waldboden normalerweise hält, waren dabei zerstört worden. Die ungewöhnlich heftigen Regenfälle konnten nun breite Bodenflächen mit großen Bäumen und Felsbrocken zum Rutschen bringen.