Zehaf-Bibeau soll nach kanadischen Medienberichten 1982 geboren und kanadischer Staatsbürger algerischer Abstammung sein. Kurz nachdem sein Name in Medien und Sozialen Netzwerken auftauchte, machte im Kurznachrichtendienst Twitter ein von Konten der Terrormiliz “Islamischer Staat” veröffentlichtes Bild die Runde, das angeblich Zehaf-Bibeau zeigen soll. Es zeigt einen jungen Mann mit langen Haaren, dessen untere Gesichtshälfte von einem “Palästinensertuch” verhüllt ist und der ein Gewehr hält.
#ISIS Media account posts picture claiming to be Michael Zehaf-Bibeau, dead #OttawaShooting suspect. #Canada pic.twitter.com/kWam0E4tyX
— Military Studies (@ArmedResearch) 22. Oktober 2014
Zwei Todesopfer
In Kanadas Hauptstadt Ottawa ist es am Mittwoch früh zu zwei Schießereien gekommen. Bei einem Kriegerdenkmal wurde ein Soldat von einem Unbekannten niedergeschossen. Laut TV-Sender CBC wurde ein bewaffneter Mann, der auf der Flucht vor der Polizei ins nahegelegenen Parlament eingedrungen war, getötet.
Unklar ist die Gesamtzahl der Angreifer, die Polizei sprach von “einem oder mehreren”. Aus dem Inneren des Parlaments waren zahlreiche Schüsse zu hören. Die Polizei riet den Bewohnern von Ottawa, sich von den Dächern und Fenstern ihrer Häuser fernzuhalten. Das Parlament wurde umgehend abgeriegelt, gepanzerte Fahrzeuge und schwer bewaffnete Polizisten gingen vor dem Gebäude in Stellung. Premier Stephen Harper sei in Sicherheit gebracht worden, erklärte ein Regierungsvertreter. “Ein Mann ist rennend ins Parlament eingedrungen. Er wurde von mit Gewehren bewaffneten Polizisten verfolgt, die allen zuriefen, in Deckung zu gehen”, sagte der Augenzeuge Marc-Andre Viau der Nachrichtenagentur AFP. Der Angestellte des Parlaments sagte, er habe bis zu 30 Schüsse aus einer automatischen Waffe gehört. Ein Kameramann vor Ort sprach sogar von rund 50 Schüssen.
Schießerei wurde mitgefilmt
Wachsoldat schwer verletzt
Der Soldat, der vor dem Parlament am Denkmal für die Kriegsgefallenen Wache stand, war zuvor durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden. Über seinen Zustand war zuerst nichts bekannt. Er sei ins Krankenhaus eingeliefert worden, wo er nach ofiziellen Angaben später seinen Verletzungen erlag. Das Denkmal für die Kriegstoten ist unmittelbar am Parlamentspark, nur durch eine Straße getrennt. Die Ehrenwache ist zwar bewaffnet, die Sturmgewehre sind aber gesichert und dienen rein repräsentativen Zwecken.
Keine Schüsse im Einkaufszentrum
Nach Schießereien im Regierungsviertel der kanadischen Hauptstadt Ottawa hat die Polizei ein nahe gelegenes Einkaufszentrum zeitweise vollständig abgesperrt. Die Absperrung sei wieder aufgehoben worden, teilten die Betreiber des Einkaufszentrums in der Innenstadt am Mittwoch per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Polizei stellte klar, dass es in dem Einkaufszentrum entgegen anderslautenden Berichten nicht zu einer Schießerei gekommen war. Geschossen worden war am Parlament und an einem Kriegsdenkmal.
Anschlag am Montag
Erst am Montag hatte ein polizeibekannter Islamist auf einem Supermarktparkplatz bei Montreal zwei Soldaten mit dem Auto überfahren und einen von ihnen getötet. Der 25-jährige Angreifer hatte sich anschließend bei einer Verfolgungsjagd mit seinem Auto überschlagen und war anschließend mit einem Messer auf die Polizei losgegangen. Diese hatte ihn daraufhin erschossen. Die Regierung hob anschließend die Terrorwarnstufe von Niedrig auf Mittel an. (APA/dpa)
Liveticker aus Ottawa
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