„Reden wir über Kultur.“ Die Einladung des Nenzinger Verein Artenne, zur Diskussion über den Status Quo der kulturellen Entwicklung im Walgau, über Potentiale ländlicher Regionen des Landes im Allgemeinen und darüber, wie sich diese Regionen zum Ansinnen „Europäische Kulturhauptstadt“ positionieren, stieß auf großes Interesse. Kulturschaffende aus der Region waren bei der Diskussion ebenfalls vor Ort, wie Vertreter von Vereinen sowie der Kulturabteilung des Landes und interessierte Konzert- und Ausstellungsbesucher aus der Region. Den „Ankick“ machte Marlies Stark mit einem Kurzreferat über ihre Masterarbeit „Kulturbetriebe als Kreativ-Motor für die Region Walgau?“. „Kultur kann die Entwicklung des Walgaus fördern, in dem sie das Selbstbewusstsein sowie die Identität stärkt und die Lebensqualität verbessert“, so ihre Überzeugung. In der Wechselwirkung zwischen Politik, Wirtschaft und Kultur auf letzteres zu vergessen, wäre ein großes Versäumnis. „Kultur und Identität gehen ineinander.“ Im Rahmen des Regionalentwicklungsprozess gelte es nach und nach trennende Aspekte, die die Geschichte prägten, auszuräumen. Gemeinsame Kulturentwicklungsplanung
Auch wenn sich beispielsweise die Gründung einer Kulturgütersammlung für den Walgau als schwierig erwiesen habe – eine gemeinsame Kulturentwicklungsplanung stößt auf breite Unterstützung. „Ich bin überzeugt: Kulturbetriebe im Walgau können Motor für die ganze Region sein“, bestätigte auch Marlies Stark. Als Beispiel nannte sie EU-Fördermittel für die Region, die sonst schlicht nicht in diese Region fließen würden, auch touristisch berge eine gemeinsame Kulturentwicklung große Chancen. Dieser Weg wurde auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Dietmar Nigsch (Walserherbst), Eugen Gabriel (Kultursprecher der Regio im Walgau), Winfried Nussbaummüller (Leiter Kulturabteilung Land), Bruno Winkler (Kulturvermittler), Katharina Leissing (IG Kultur), Brigitta Soraperra (Regisseurin) sowie Alexandra Wucher (Burgfreunde Blumenegg) diskutiert. „Aus der Vielfalt der kleinen Leuchttürme kann sich eine enorme Kraft entwickeln“, betonte Winfried Nussbaummüller die Potentiale in der Region. Unterschiedlich hingegen die Meinungen, welche Rolle der Walgau beim Thema „Kulturhautpstadt 2024“ einnehmen soll – in diesem Jahr stellt Österreich bekanntlich die Kulturhauptstadt Europas. Ob und wie auch der Walgau von einer Bewerbung des Rheintals, sowie der Städte Dornbirn, Feldkirch und Hohenems profitieren könnte, werde sich zeigen.
Umfrage: Was wünsche ich mir von der Kulturarbeit im Walgau? Wünschenswert wäre, dass mehr Vernetzung in der Region stattfindet, dass man Möglichkeiten findet, als Kulturschaffender gemeinsam präsent zu sein. Damit kämen wir dem Ziel schon ein großes Stück näher.
Alois Galehr, Vandans/Nenzing
Ich würde mir wünschen, dass Kultur im Walgau grenzüberschreitend stattfindet, dass die ganze Region mit einbezogen wird. Viel Interessantes bleibt ansonsten versteckt. Erste Veränderungen diesbezüglich sind bereits spürbar.
Bert Ribbers, Nenzing
Mein Wunsch wäre, dass die Allgemeinheit in kulturellen Belangen mehr initiativ wird. Es geht darum, Talenten eine Bühne zu geben und sie entsprechend zu fördern. Das Glashus in Frastanz soll ein solcher Experimentierraum für Kultur sein.
Kurt Geiger, Frastanz
Ein Wunsch für die Kulturarbeit im Walgau ist ein breites Netzwerk, das über eine zentrale Stelle, wie die Region koordiniert wird. Es sollen Möglichkeiten ausgebaut werden, sich auszutauschen.
Barbara Neyer, Kulturabteilung Land
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