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Initiative zur Krankheitsprävention startet

Ein großer Andrang beim zweistündigen Vortrag von
Ein großer Andrang beim zweistündigen Vortrag von ©Emir T. Uysal
„PRAEVENIRE“ wählt österreichweit Satteins als eine von vier Gemeinden für Pilotprojekt.
Gu00b4hörig gu00b4sund Satteins (2016)

Satteins. (etu) Gesund älter werden, ist ein großer Wunsch zahlreicher Österreicher. Nationalen und internationalen Experten haben dafür in Zusammenarbeit mit Vertretern der Gemeinde Satteins ein Gesundheitsforum entwickelt und die Prävention von Diabetes in der Gemeinde zum Ziel gemacht. „Wenn wir etwas bewegen wollen, müssen wir bei unseren Kindern starten“, erklärt Dr. Armin Fidler bei der „PRAEVENIRE“-Auftaktveranstaltung in der Mehrzweckhalle der Mittelschule Satteins. Neben Pöggstall (Niederösterreich), Haslach an der Mühl (Oberösterreich) und Bruck an der Mur (Steiermark) wurde Satteins als eine von vier österreichischen Gemeinden von dieser unabhängigen Gesundheitsinitiative als Partnergemeinde ausgewählt. Unter dem Titel „G´hörig g´sund Satteins“ präsentierte Bürgermeister Anton Metzler das Pilotprojekt, das ein Jahr lang andauern soll.

 

 

Unser höchstes Gut
Woher kommt diese Idee? „Ich hab viel mit Gesundheitssystemen gearbeitet – wir in Österreich haben ein gutes Gesundheitssystem“, fügt Fidler hinzu. Doch genau dieses System sei gleichzeitig eines der teuersten der Welt. „PRAEVENIRE“ soll die Gesundheitskompetenz mit bestehenden Mitteln, sprich ohne Finanzspritzen, im Land verbessern. Anhand eines Smartphones erklärt der Experte, dass wir uns mit den technischen Gerätschaften besser auskennen als mit unserem Körper. Satteins rückt sämtliche chronische Erkrankungen als Schwerpunkt in den Fokus. Dr. Karl Lhotta sprach über die Bedeutung dieses Projekts in der Gemeinde und präsentierte den zahlreichen Gästen mit Dietmar Getzner, einem Betroffenen, das DMP-Programm “Therapie Aktiv”.

 Vorstellung zukünftiger Aktionen
Die Reform des Systems muss aber auch bei den Menschen ankommen. Dafür wurden von Initiativen und Einrichtungen aller Altersklassen Ideen entwickelt: Im Kindergarten sowie Kinderbetreuung starten Bewusstseinsbildung zum Thema Ernährung und Bewegung. Direktor Bernhard Bechtel will mit dem Projekt „Schoolwalker“ wieder eine bewegte Volksschule werden. Neben dem AKS Projekt „Genussdetektive unterstützt der Elternverein mit Gabi Konzett die Schüler dabei mit gesunde Jause. Monika Getzner will mit der Mittelschule das Thema Diabetes vermehrt in Biologie sowie Ernährung und Haushalt in den Mittelpunkt stellen, ein Erste-Hilfe-Kurs sowie sportliche Unternehmungen runden das Angebot ab. Doris Nenning (OJA Satteins) knüpft am 2010 erstellten Konzept der „Gesunden Lebenswelten“ an.

Bis ins hohe Alter
Weitere Vorträge zum Thema Blutzucker- und Blutdruckmessen bietet der KPV Satteins mit Pflegeleiterin Gerda Winkler an. Sie betonte, dass den Diabetikern auch auf das „Aktiv-Programm“ hingewiesen werde. Psychologin Dietlinde Jäger will mit Gruppenarbeiten das „Smovey Bewegungstraining“ den Menschen aus Satteins näher bringen. Michael Koscher wog selbst einmal 120 Kilogramm und schaffte es mit einer Ernährungsumstellung und Nordic Walking wieder auf ein gesunden Lebensstil zu kommen, diesen will er mit gemeinsamen Laufveranstaltungen seinen Nachbarn anbieten. Die Turnerschaft Satteins knüpft auch dort an: „Mit der Bewegungsgruppe 70+ wollten wir für sportliche Begeisterung ins Hohe Alter sorgen“, erklärte Physiotherapeutin Monika Ammann. Und auch die ortsansässige Bibliothek will ihren Beitrag leisten. „Wir richten ein eigenes Schwerpunktregal zum Thema Bewegung und Ernährung ein und bieten Workshops mit Dietologin Sonja Holzknecht an“, stellte Mitarbeiterin Daniela Scheer vor. Zum Schluss wurde auch im alternativen Bereich von Isle Feisel das Chin-Shin-Jyutsu thematisiert. Die Heilkunst aus Japan soll mit Energiebahnen arbeiten. Hierfür seien auch Vorträge geplant.

Ein offener Prozess
Den Startschuss für die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen – von der Theorie in die Praxis wurde somit markiert. Im Anschluss gab es die Möglichkeit sich bei den Experten über die startenden Projekte in der Gemeinde zu informieren und kostenlos anzumelden. Das Pilotprojekt dauert bis April 2017 an und sei laut Bürgermeister Metzler ein offener Prozess. Mit den Worten „Wir sind über jede neue Ideen offen“, schloss er den offiziellen Teil ab und lud zum gesunden Buffet.

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