Das Unternehmen zog am Donnerstag den beantragten Sanierungsplan zurück, aus dem Sanierungs- wird damit ein Konkursverfahren. Darauf war Gisinger bereits vorbereitet, Vorkehrungen wurden getroffen. “Für 26 der 30 (noch geöffneten, Anm.) Filialen besteht die große Chance der Fortführung”, präzisierte er. Namhafte Schuheinzelhändler aber auch branchenfremde Unternehmen hätten bereits Kaufverträge unterzeichnet. Ausständig sei jetzt nur noch eine endgültige Einigung mit den Vermietern der Filialen in Einkaufs- und Fachmarktcentern.
15 von 49 Filialen geschlossen
Ist das unter Dach und Fach, könnten etwa 100 Mitarbeiter von den neuen Einzelhändlern übernommen werden, laut Masseverwalter besteht eine “realistische Möglichkeit”. Auch für die vier restlichen Niederlassungen (rund 16 Mitarbeiter) gebe es potenzielle Kaufinteressenten, Gespräche seien im Gange. Mit 1. Mai hatte der Schuhhändler bereits 15 von ursprünglich 49 Filialen in ganz Österreich geschlossen. Betroffen davon waren 60 Mitarbeiter, zwischen drei und fünf pro Filiale.
Ursprünglich hatte die Schuh & Schuh PKTS 240 Mitarbeiter beschäftigt. Etwa 80 davon entfielen laut Gisinger auf Mitarbeiter der Zentrale oder waren Beschäftigte von Filialen, die bereits vor Insolvenzeröffnung geschlossen worden waren. Die 30 bestehenden “Vögele Shoes”-Filialen werden nun bis 31. Juli die vorhandenen Waren abverkaufen.
Weiterführung ohne Geldgeber “jedenfalls schwierig”
Die Schließung der 15 Standorte per 1. Mai sollte gemäß dem Sanierungsplan ein wirtschaftliches Überleben der Schuhhandelskette sicherstellen. Die Unternehmensfortführung hatte sich seit der Insolvenzeröffnung am 31. Jänner durchaus positiv gestaltet. “In den letzten drei Monaten erwirtschafteten wir ein Umsatzplus von 12,7 Prozent”, verdeutlichte Geschäftsführer Christian Hahn. Gisinger hatte aber bereits im März eingeräumt, dass eine Weiterführung ohne Geldgeber “jedenfalls schwierig” werde.
Forderungen im Ausmaß von drei Millionen Euro
In dem Konkursverfahren haben bisher 329 Gläubiger und die vormals rund 240 Beschäftigten Forderungen im Ausmaß von rund drei Mio. Euro angemeldet. Durch den Wechsel in den Konkurs könnte sich die Summe allerdings erheblich erhöhen, sagte der Masseverwalter auf APA-Nachfrage. Konkret rechnete er mit insgesamt fünf bis 5,5 Mio. Euro.
(APA)
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