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"Sandy" - Kältewelle bedroht betroffene Regionen

Zahlreiche Haushalte sind noch ohne Strom
Zahlreiche Haushalte sind noch ohne Strom ©EPA
Nach Wirbelsturm "Sandy" droht den betroffenen Regionen an der US-Ostküste zusätzlich zu Stromausfällen und Benzinknappheit auch noch eine Kältewelle.
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Wer im Nordosten der USA den Wirbelsturm “Sandy” glücklich überstanden hat und noch ein Dach über dem Kopf besitzt, könnte bald schon vor einem neuen Problem stehen: Das Heizöl ist knapp, und die weitverbreiteten Stromausfälle bedeuten für viele Bewohner eisige Wohnungen. Ein Kälteeinbruch im Großraum New York wird voraussichtlich Anfang nächster Woche die Temperaturen auf zwei bis drei Grad Celsius sinken lassen. Danach könnte es sogar noch schlimmer kommen: Ein Kältesturm entwickele sich derzeit über dem Atlantik, der Regen und Wind im Gepäck habe. Viele Tausende Amerikaner in den besonders vom Sturm heimgesuchten Bundesstaaten New York, New Jersey oder Connecticut müssen dann voraussichtlich ohne Heizung auskommen.

In einigen Regionen von New York mussten die Heizölhändler die Lieferungen am Freitag bereits rationieren. Wann sie wieder Nachschub erhalten, ist unklar. 5,8 Millionen Haushalte sind im Nordosten vom Heizöl abhängig. Es ist der weltweit größte Heizölmarkt.

3,5 Millionen Haushalte ohne Strom

Hinzu kommt, dass fast 3,5 Millionen Haushalte und Geschäfte an der Ostküste am Freitag noch ohne Strom waren. Die Stromversorgung wird sich wohl im Lauf der nächsten Woche verbessern. Wer aber seine Wohnung mit Öl heizen muss, hat noch längst nicht ausgesorgt.

Die US-Regierung versucht, die Öl-Knappheit zu mildern, indem sie strategische Reserven freigibt. Doch das wird kaum ausreichen. Öl-Terminals, wo normalerweise die Tanker entladen werden, können nicht arbeiten, weil sie keinen Strom haben. Und in mindestens zwei wichtigen Raffinerien in New Jersey ruht die Arbeit wegen Überflutung. Zu allem Überfluss kommen Transporte wegen Schäden an Straßen und Brücken nicht zu den Wohnhäusern durch.

Brennmaterial ausgegangen

Und so berichten viele Heizöl-Händler, die normalerweise die New Yorker beliefern, ihnen sei das Brennmaterial bereits ausgegangen. “Das war das letzte”, sagt Nick DeMaria, ein Manager in einem Öllager in Brooklyn. “Ich habe eine ganze Reihe Tanklastwagen da unten stehen, und die bekommen kein Öl. Wenn es jetzt kalt wird, müssen die Leute aber heizen können.”

Vincent Savino, der Chef einer anderen Firma, die in New York City 2000 Häuser beliefert, sagt: “Es ist kein Heizöl zu bekommen. Ich weiß nicht, wie viel wir hier noch haben. Vielleicht noch für einen oder zwei Tage.” Und der Wetterbericht verheißt nichts Gutes. Meteorologen rechnen für New York City in den kommenden Tagen mit Temperaturen, die unter dem Durchschnittswert für Anfang November liegen

Totenzahl stieg in USA auf 106

Die Zahl der beim Wirbelsturm “Sandy” in den USA ums Leben gekommenen Menschen steigt weiter. Wie der US-Sender CNN in der Nacht auf Samstag berichtet, starben mindestens 106 Menschen. Insgesamt dürfte der Wirbelsturm um die 190 Menschenleben gefordert haben. Allein in der Stadt New York verloren nach neuen Angaben der Behörden 41 Menschen ihr Leben.

Zahlreiche Opfer auch auf Haiti und Kuba

Bevor “Sandy” in den USA wütete, hatte der Sturm auch in der Karibik große Schäden angerichtet und in Haiti 67 Menschen in den Tod gerissen.

Auf Kuba starben mindestens elf Menschen, in der Dominikanischen Republik zwei Personen. Insgesamt vier Tote gab es auf Jamaika, den Bahamas und in Puerto Rico.

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