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Salzburger Pensionisten auf Kaffeefahrt betrogen

Salzburger Pensionisten sind einem Betrüer aufgesessen.
Salzburger Pensionisten sind einem Betrüer aufgesessen. ©APA/Gindl
Die Salzburger Polizei hat einen 46-jährigen Deutschen ausgeforscht, der im vergangenen Sommer bei einer Werbefahrt ein Ehepaar aus dem Tennengau um mehrere Tausend Euro betrogen haben soll. Der Verdächtige ist in Deutschland mehrmals vorbestraft und derzeit flüchtig. Die Polizei gibt Tipps, wie ihr euch schützen könnt.

Wie die Polizei in einer Aussendung berichtete, hatte das betagte Ehepaar (77 und 75 Jahre alt) im vergangenen August an einer Kaffeefahrt teilgenommen. Der Mann und die Frau wurden mit anderen Mitreisenden mit einem Kleinbus abgeholt und in ein Gasthaus nach Bayern gebracht.

Verkaufsvortrag und Einzelgespräche

Dort gab es nicht nur ein Mittagessen, sondern auch einen Verkaufsvortrag über Nahrungsergänzungsmittel. Weil niemand etwas kaufen wollte, wandte sich der Verkäufer in Einzelgesprächen an die Teilnehmer der Kaffeefahrt. Er stellte dem Ehepaar dabei ein durch eine Firmenfusion möglich gewordenes “einmaliges Geschäft” in Aussicht. Der Mann und die Frau würden bei einem Kauf später den dreifachen Einkaufswert zurück bekommen.

Pensionist hebt 8.000 Euro ab

Nach der Veranstaltung fuhr der Verkäufer das Ehepaar zu deren Hausbank, wo der 77-Jährige 8.000 Euro behob und dem Deutschen übergab. Das Ehepaar erhielt dann aber nur die Hälfte der vereinbarten Waren – und wie sich später herausstellte, zu einem zehnfach überhöhten Preis. Auch der versprochene Gewinn floss nie, der Täter melde sich nicht mehr.

Salzburger Polizei forscht Mann aus

Das Opfer ging zur Polizei, die Ermittlungen einleitete. Schließlich erkannte das Ehepaar den Verkäufer auf einem vorgelegten Foto. Der Verdächtige und seine Ehefrau sind laut Polizei dafür bekannt, in der Schweiz, Österreich und Deutschland Kaffeefahrten zu organisieren und Waren zu weit überhöhten Preisen anzubieten.

Polizei gibt wertvolle Tipps

Zielpersonen seien ältere Menschen, deren Leichtgläubigkeit und Mitleid ausgenützt werden, doch jeder kann Opfer eines Betrugs werden. Die Polizei gibt Tipps, wie ihr euch schützen könnt:

  • Kein Unternehmen hat etwas zu verschenken. Es geht um Geschäftemachen, bei dem Top-Verkäufer eingesetzt werden, um euch stundenlang Produkte anzupreisen. Bleibt standhaft!
  • Fühlt euch niemals zu einer Bestellung oder einem Kauf verpflichtet. Ihr habt vor Ort keine Möglichkeit, Preis und Qualität der Ware zu prüfen oder zu vergleichen. Spätere Reklamationen sind oftmals schwierig und verlangen Durchhaltevermögen.
  • Wenn ihr dennoch etwas gekauft habt, dann steht euch grundsätzlich gemäß §3 des Konsumentenschutzgesetzes ein Rücktrittsrecht zu, das innerhalb einer Woche ausgeübt werden kann, wenn der Verkäufer ausreichend darüber belehrt hat. Bei nicht ausreichenden Belehrungen steht ein unbeschränktes Rücktrittsrecht zu.

 

(SALZBURG24/APA)

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