Die syrische Armee werde sich so weit zurückziehen, dass Kämpfer ungehindert den Ostteil von Aleppo durch zwei Korridore verlassen könnten, sagte Schoigu. Mit der Initiative soll zudem Militärexperten, die sich an diesem Mittwoch in Genf treffen wollten, mehr Spielraum gegeben werden. Die Feuerpause selbst soll am Donnerstag von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr Ortszeit gelten.
Schoigu appellierte laut Interfax an jene Staaten, die Einfluss auf die Rebellen in Ost-Aleppo hätten, deren Kommandanten zu überzeugen, die Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen. In Genf würden Militärexperten am Mittwoch damit beginnen, eine Trennung zwischen Terroristen und der syrischen Opposition vorzunehmen, sagte Schoigu laut den Sender Rossija 24.
UNO-Hilfsorganisationen reagierten mit Skepsis auf die Ankündigung einer Unterbrechung der Angriffe. Um die Notleidenden mit Hilfsgütern versorgen und Verletzte zur medizinischen Behandlung aus dem belagerten Osten der Stadt herausbringen zu können, bräuchten Helfer klare Sicherheitsgarantien aller Beteiligten, erklärte ein UNO-Sprecher am Dienstag in Genf. “Bisher haben wir solche Garantien von keiner Seite erhalten”.
Nach Angaben von Aktivisten hatten russische Kampfjets noch in der Nacht auf Dienstag “intensive Luftangriffe” auf Aleppo geflogen. Die Bombardements hätten vor allem die von Rebellen kontrollierten Viertel im Osten der Stadt getroffen, erklärte die “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte”. Demnach wurden mindestens fünf Menschen getötet, darunter drei Kinder.
Nach Einschätzung des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF sind mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien in Mosul in den kommenden Wochen in extremer Gefahr. Angesichts der am Montag begonnenen Großoffensive der irakischen Truppen und ihrer Verbündeten gegen den IS könnten nun viele Kinder vertrieben werden, “zwischen die Frontlinien oder ins Kreuzfeuer geraten”, warnte der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins, am Dienstag.
UNICEF rief dazu auf, bei der Rückeroberung der Millionenstadt aus den Händen der Jihadisten die Kinder besonders zu schützen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren hätten diese schwer gelitten, erklärte Hawkins.
In Erwartung einer hohen Zahl an Flüchtlingen brachte UNICEF nach eigenen Angaben vorsorglich Hygieneartikel, Latrinen, mobile Duschen und Materialien zur Wasserversorgung für 150.000 Menschen in die Region. Insgesamt wird die Organisation demnach in den kommenden Wochen Hilfsgüter zur Versorgung von 350.000 Menschen bereitstellen.
UNICEF lässt zudem mobile Teams ausbilden, um schwer traumatisierte und verletzte Kinder zu betreuen und zu versorgen. Gemeinsam mit den Behörden stehen 50 Impfteams bereit, um Kinder gegen Masern und Polio zu impfen, wie es in der Mitteilung weiter hieß.
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