Ein russisches Militärflugzeug mit einem Armeechor an Bord ist am Sonntag ins Schwarze Meer gestürzt. Es gab keine Anzeichen dafür, dass irgendeiner der 93 Insassen das Unglück überlebt hat. Die Suchmannschaften zogen mehrere Leichen aus dem Wasser und suchten mit Schiffen, Helikoptern und Drohnen nach weiteren, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. An Bord waren Mitglieder des Alexandrow-Ensembles, die zu einem Truppenbesuch nach Syrien unterwegs waren.
Die Maschine vom Typ Tupolew Tu-154 sollte von Sotschi aus zur russischen Luftwaffenbasis in der syrischen Küstenprovinz Latakia fliegen. Bereits zwei Minuten nach dem Start riss aber der Kontakt zu dem Flugzeug ab. An Bord waren nach Ministeriumsangaben acht Besatzungsmitglieder und 85 Passagiere, darunter der Leiter des Chors, Waleri Chalilow. Auch die russische Ärztin Jelisaweta Glinka war in dem Flugzeug. Sie ist bekannt für ihre wohltätige Arbeit und wollte laut ihrer Stiftung Medikamente in ein Krankenhaus in Syrien bringen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax reisten auch neun Fernsehjournalisten mit.
Flugzeugabsturz in Russland
Die Trümmer der Maschine seien 1,5 Kilometer vor der Küste im Meer gefunden worden, teilte das Ministerium mit. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Ein ranghoher Parlamentsabgeordneter schloss einen terroristischen Hintergrund aus. Die Ursache könnte möglicherweise eine technische Panne oder ein Fehler der Besatzung gewesen sein, sagte Viktor Oserow, der Vorsitzende im Verteidigungsausschuss des russischen Föderationsrats. Terror komme allein deshalb schon nicht in Frage, weil die Maschine nur vom Militär genutzt worden sei.
Bei der Tupolew Tu-154 handelt es sich um ein dreimotoriges Verkehrsflugzeug aus Sowjet-Produktion. Nach heutigen Standards ist es zwar laut und braucht viel Treibstoff, es gilt aber als wendiges und zuverlässiges Arbeitspferd. Die verunglückte Maschine wurde 1983 gebaut und 2014 repariert.
Auch die Maschine, in der im April 2010 der polnische Präsident Lech Kaczynski und 95 weitere Menschen ums Leben kamen, war eine Tu-154. Untersuchungen machten einen Fehler des Piloten und schlechtes Wetter für das Unglück verantwortlich. Die polnischen Behörden leiteten aber eine weitere Untersuchung ein.
(APA, Red.)
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