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Runde zwölf für die Ländle-Teams

©Shourot
Heute ab 18:30 starten die Spiele des zwölften Spieltags der Ersten Liga. SCR Altach gegen Gratkorn und der FC Lustenau gegen die Admira spielen im Ländle. Die Austria Lustenau gastiert in Kärnten beim WAC/St.Andrä.
Altach ab 18:30 Uhr zuhause
Der FC Lustenau Liveticker
A. Lustenau auswärts ab 20:30
Tabelle der Ersten Liga

Altachs Kader „schmilzt“ wöchentlich. Gestern erwischte es Jesùs Ramirez Brenes. Der Spanier zog sich eine Muskelverletzung an der Wade zu und wird längere Zeit ausfallen. Hingegen haben Harald Unverdorben und Orhan Ademi das Training gut überstanden. So ist es gut möglich, dass US-Boy Joshua Gatt erstmals von Beginn an spielt. Gegner Gratkorn? Reist heute erstmals mit dem Flugzeug zu einem Auswärtsspiel an. Mit im Gepäck wohl einen ausgefallenen Torjubel, für das die Steirer in der Liga ja bestens bekannt sind.

Altachs Matthias Hopfer spricht über die Stronach-Akademie, seinen Exklub Gratkorn und besondere Vorlieben:

Matthias Hopfer liebt es zu kochen, aber so richtig in Fahrt kommt Altachs Mittelfeldmann nur auf dem Platz. Oder auf seiner Harley Davidson.

Wenn heute Gratkorn auf dem Rasen der cashpoint-Arena gastiert, wird Altachs Matthias Hopfer mit der Vergangenheit konfrontiert. Sein Ziel aber verliert er nicht aus den Augen.

Mit Gernot Suppan, Andreas Lienhart und Daniel Schütz spielen noch drei weitere Steirer in Altach. Hat das im Sommer beim Wechsel Ihre Entscheidung beeinflusst?

Matthias Hopfer: Nein, das ist eher ein Zufall. Als Profi gehst du dorthin, wo du denkst, dich verbessern zu können. Aber natürlich ist es schön, dass wir jetzt vier Steirer im Team sind. Wir machen auch viel zusammen, gehen gemeinsam essen oder bilden eine Fahrgemeinschaft, wenn wir in die Heimat fahren.

Aber nicht nur deshalb: Es hat den Anschein, dass Sie sich schnell zurecht gefunden haben?

Hopfer: Auf jeden Fall. Ich bin in eine tolle Mannschaft gekommen. Das Gefüge ist einzigartig. Der Kader ist zwar nicht groß, aber wir verstehen uns alle super.

Zuletzt spielten Sie zwei Saisonen in Gratkorn. Was macht den Unterschied der beiden Vereine aus?

Hopfer: So etwas wie in Altach habe ich noch nie erlebt. Alle, egal ob Vorstand, Funktionäre, Trainer, Betreuer oder Spieler arbeiten an einem Strang, um das gemeinsame Ziel Bundesliga-Aufstieg zu erreichen. Das zeigt sich auch bei jedem Training. Eine Stunde vorher sind alle schon da. Jeder versucht, eine Extraschicht einzulegen. Im Training geht es dann an die Grenzen. Für mich als Junger eine ganz neue Erfahrung.

Heute geht es gegen Ihren Exklub. Etwas Besonderes oder eher „business as usual“?

Hopfer: Auf alle Fälle etwas Besonderes. Immerhin stamme ich aus der Nähe von Gratkorn. Für das Spiel versuche ich das auszublenden und konzentriere mich ganz darauf, dass wir den Sieg einfahren.

Gratkorn ist die Gegenwart, das Ziel Meistertitel die Zukunft, wie aber schaut die Vergangenheit aus? Wie sind Sie zum Fußball gekommen?

Hopfer: Eigentlich wollte mein Vater (Anm. d. Red.: ehemaliger Eishockey-Spieler in Graz und Innsbruck) mich ja zum Eishockey überreden. Aber für mich gab es nur Fußball. Dass er aber ein sehr ehrgeiziger Sportler war, ist mir zugute gekommen. Er hat mich von Beginn an unterstützt, wie überhaupt die gesamte Familie. Das ist für mich sehr wichtig. Mit fünf Jahren habe ich beim Klub angefangen. Damals war ich der Kleinste und Jüngste. Durch meine Art Fußball zu spielen, gehörte ich aber bald zu den Besten.

Sie sind ein ehemaliger Schüler der Frank-Stronach-Akademie. Wie war die Zeit für Sie?

Hopfer: Hinterher war sie sehr lehrreich. Aber es gab auch Zeiten, da hatte ich Heimweh. Immerhin war ich ja erst 13, als ich nach Wien gegangen bin. Menschlich haben mich die vier Jahre aber sicher geprägt und auch weitergebracht. Wir führten ein absolutes Profileben. Auf der einen Seite gab es den Fußball, auf der anderen die Schule – dazwischen nichts. Schon das Auswahlverfahren war extrem. Es waren rund 1000 Bewerber, davon sind 20 übrig geblieben.

Welchen Schulzweig haben Sie besucht?

Hopfer: Die Fachschule für Computer und Kommunikation.

Gibt es Spieler aus dieser Zeit, die schon den Sprung in die Bundesliga geschafft haben?

Hopfer: Mein ehemaliger Zimmerkollege Christian Ramsebner spielt bei Wr. Neustadt, auch sein Klubkollege Alexander Grünwald war in unserem Jahrgang. Auch Aleksandar Dragovic (Anm. d. Red.: Austria Wien) gehörte zu unserer Gruppe.

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Hopfer: Wichtig ist, sich nicht zu hohe Ziele zu setzen, sondern lieber kleinere, die man auch erreicht. Mein Ziel ist die Bundesliga. Im Sommer gab es schon interessante Angebote, dennoch habe ich mich für Altach entschieden. Mir ist es einfach auch wichtig, meinen sportlichen Werdegang im Auge zu behalten.

Doch gerade auf Ihrer Position im zentralen, defensiven Mittelfeld gibt es in Altach große Konkurrenz?

Hopfer: Für mich war schon klar, dass ich nicht jedes Spiel von Beginn an spielen werde. Deshalb habe ich mir Zeit gegeben. Jetzt haben wir elf Runden gespielt und ich kam in zehn Partien zum Einsatz. Einmal war ich gesperrt. Das ist nicht so schlecht.

Verraten Sie uns noch, was Sie privat gerne machen?

Hopfer: Wie gesagt, ich bin ein sehr familiärer Mensch – und eigentlich sehr gerne Hausmann. Meine Mitspieler lächeln zwar oft, mehr noch aber sind sie froh, wenn ich für sie koche. Kochen ist eine Leidenschaft von mir.

Gibt es noch eine zweite?

Hopfer: Ja, meine Harley Davidson. Im Sommer habe ich mir den Traum eines Motorrades erfüllt. Dafür habe ich lange gespart. Ich brauche kein Auto, mir reicht meine Harley. Ich bin ein offener, lockerer Typ – und so glaube ich, passt die Harley optimal zu mir. Auf ihr zu fahren ist einfach cool.

 

Ein Duell an der Linie und am Platz

Die Trainer (Stöhr/Bjelica) sind vor dem Topduell vom Erfolg ihrer Mannschaft überzeugt.

Zwei, die sich bestens kennen, stehen heute an der Linie. Fast zeitgleich hatten Edi Stöhr (Austria) und Nenad Bjelica (FCL) im Frühjahr 2009 ihre Arbeitsstelle in Lustenau angetreten. Auf dem Platz dagegen treffen zwei der spielstärksten Mannschaften der Liga aufeinander. „Ich sehe kein so starkes Team, dass wir unsere Spielweise ändern sollten“, meint Austria-Trainer Stöhr selbstbewusst. Auch der starke Aufsteiger aus Kärnten lässt ihn nicht nervös werden. Zumal seine Mannschaft immer besser in Fahrt kommt und mit Krajic, Pöllhuber und Karatay drei Stammkräfte in den Kader zurückkehren. Doch auch beim Gegner ist man in Sachen Selbstbewusstein nicht gerade kleinlaut. Da ist zum einen der tolle Saisonstart und zudem der finanzielle Rückhalt durch Präsident Ing. Dietmar Riegler. So wundert es nicht, wenn Coach Bjelica vollmundig meint, jetzt sei die lange Trainings-Aufbauphase abgeschlossen und die Zeit gekommen, um für weitere Sensationen zu sorgen. Die Vorteile der Kärntner in wirtschaftlicher Hinsicht sind für Stöhr „unbestritten“, aber keineswegs ein unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zu einem Dreier. Voraussetzung dafür ist, dass „wir Initiative ergreifen, Lauf- und Spielfreude an den Tag legen und den Gegner zu Fehlern zwingen“. Vor allem sei es auch wichtig, im Spiel nach vorne selbst keine leichten Fehler zu begehen, um Wolfsberg nicht die Räume zu öffnen.

 

Kogler glaubt an einen Sieg

FC Lustenau will mit Zweikampfstärke und Aggressivität die Admira bezwingen.

Im Reichshofstadion kommt es heute (18.30 Uhr) zum Duell des Überraschungsteam, der Erste Liga, FC Lustenau, bzw. dem Spitzenreiter. Für die Südstädter gilt es die eindrucksvolle Serie von 17 ungeschlagenen Partien (15 Siege, zwei Remis, 55:17 Tore) zu verlängern, für Eisele und Co. gibt es die Chance, diese Serie zu brechen.

Prunkstück Offensive

Das weiß auch FCL-Trainer Hans Kogler, spricht aber von einer extrem schweren Aufgabe. „Die Admira hat die meisten Tore erzielt und die wenigsten erhalten. Das ist kein Zufall, die Mannschaft hat sehr viel Qualität. Vor allem die Offensive mit Sulimani, Topcagic, Jezek oder Schicker gilt es in den Griff zu bekommen“, meint Kogler. Der Steirer wird seine Elf gegenüber dem letzten Meisterschaftsspiel nur an einer Position verändern. Für Elias Kircher kommt Ibrahim Erbek ins Team. Und sein Rezept gegen die Admira heißt: Bei Ballgewinn schnell nach vorne kommen, die Zweikämpfe gewinnen und aggressiv spielen.

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