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Rund 4.500 neue Flüchtlinge in Kroatien bis Donnerstagmittag

In Opatovac warten die Flüchtlinge auf die Weiterreise
In Opatovac warten die Flüchtlinge auf die Weiterreise
Die Flüchtlingsankünfte in Kroatien bleiben auf hohem Niveau. Am gestrigen Mittwoch wurden knapp 4.500 Neuankünfte gezählt, am Donnerstag kamen bis Mittag ebenso viele neue Flüchtlinge an, teilte das kroatische Innenministerium mit.

Seit Mitte September, als Kroatien zur Flüchtlingsroute wurde, passierten rund 133.400 Menschen das Land.

In dem Aufnahmelager in Opatovac an der kroatisch-serbischen Grenze befanden sich am Donnerstagmittag rund 1.200 Flüchtlinge, die auf ihre Weiterreise an die ungarische Grenze warteten, hieß es.

Unangekündigt in ungarischem Gebiet

Nach drei Wochen bekam die kroatische Bahn einen in Ungarn konfiszierten Zug zurück, bestätigte das Innenministerium. Gleich am Anfang, als sich die Route nach Kroatien verlagerte, wurden am 18. September mit diesem Zug rund 1.000 Flüchtlinge nach Ungarn gebracht. Der Zug hielt jedoch nicht an der kroatisch-ungarischen Grenze, sondern fuhr angeblich unangekündigt in das ungarische Gebiet ein.

Ungarische Behörden bezeichneten das als illegale Einreise. Der Zug wurde beschlagnahmt, die beiden Lokführer sowie drei Dutzend kroatische Polizisten, die den Zug begleiteten, wurden vorläufig festgehalten. Die Polizisten konnten noch am gleichen Tag nach Kroatien zurückkehren, die Lokführer am Tag danach.

“Schwere Verletzung des internationalen Rechts”

Der Pressesprecher der ungarischen Regierung, Zoltan Kovacs, bezeichnete damals den Zwischenfall als eine “schwere Verletzung des internationalen Rechts”. Das kroatische Innenministerium reklamierte, dass sich die Polizeibeamten in Vereinbarung mit Ungarn auf dem Zug befanden, um bis zur Ankunft auf den Bahnhof für Ordnung zu sorgen. Ungarn habe die Vereinbarung gebrochen und die Situation ausgenutzt, um einen Zwischenfall zu inszenieren, kritisierte damals der kroatische Innenminister Ranko Ostojic.

Treffen mit Orban

Unterdessen sorgte der Zug auch für innenpolitische Verstimmung in Kroatien, nachdem ein Streit darüber entfachte, wer für dessen Rückkehr verantwortlich war. Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic verkündigte am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ungarischen Premier Viktor Orban, dass sie die Rückkehr des Zuges vereinbart hätten. Das Innenministerium dementierte das später mit einer Mitteilung, wonach die Rückgabe schon eine Woche zuvor unter den Polizeichefs beider Länder abgesprochen worden sei. (APA)

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