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Ruinenstadt Palmyra trotz Schäden weitgehend intakt

Expertenteam untersucht die Wüstenstadt
Expertenteam untersucht die Wüstenstadt
Trotz beträchtlicher Zerstörungen bleibt der einzigartige Charakter der antiken syrischen Wüstenstadt Palmyra nach Einschätzung von UNO-Experten weitgehend für die Nachwelt erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Expertenteam der UNO-Kulturorganisation Unesco in einem am Mittwoch vorgelegten Bericht.


“Die archäologische Stätte von Palmyra ist in großen Teilen intakt und authentisch geblieben”, resümieren die Experten nach einem Besuch vor Ort. Das UNESCO-Team dokumentiert aber auch erhebliche Schäden, welche die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den Kulturgütern zugefügt hatte. Im Museum von Palmyra hätten es die Dschihadisten vor allem auf die Zerstörung großer Statuen und Sarkophage abgesehen, die nicht zum Abtransport geeignet waren. Viele Standbilder seien enthauptet oder komplett zertrümmert worden; die Sicherung der Fragmente sei bereits angelaufen, erklärte die UNESCO.

Auf dem Ruinenfeld sei die berühmte Säulen-Kolonnade weitgehend intakt, heißt es in dem Bericht. Der Triumphbogen und der Baal-Schamin-Tempel lägen indes in Trümmern. Die UNESCO kündigte dringende Maßnahmen zur Sicherung und Rettung der Kulturgüter an.

Das Expertenteam war unter Führung der UNESCO-Welterbedirektorin Mechtild Rössler von Sonntag bis Dienstag in Palmyra. In den Ruinen des Amphitheaters legten die Experte eine Schweigeminute im Gedenken an die Menschen ein, die dort vom IS hingerichtet worden waren. Die Visite fand unter Bewachung von UNO-Sicherheitspersonal statt. Einen Abschlussbericht zu den Befunden will das Team bei der Jahressitzung des Welterbekomitees im Juli in Istanbul vorlegen.

Syrische Regierungstruppen hatten an Ostersonntag mit Unterstützung der russischen Luftwaffe Palmyra wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Der IS hatte die Stadt im Mai 2015 erobert.

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