Ihre mögliche Europacup-Premiere müssen die Altacher, derzeit Tabellenvierter, in Innsbruck bestreiten. Das eigene Stadion wird für mehr als drei Millionen Euro umgebaut. In diesem Bereich zieht Zellhofer auch Aufholbedarf. “Die Infrastruktur ist enorm wichtig. Ich hoffe, dass das Ganze mitwächst mit dem Erfolg”, erklärte der frühere Rapid- und Austria-Trainer im Gespräch mit der APA. “Sonst werden wir nicht auf Dauer in der Bundesliga bleiben können.”
Zellhofer: “Wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft sein”
Das ist aber der Anspruch der Vorarlberger. “Wir wollen in den nächsten Jahren keine Fahrstuhlmannschaft sein”, betonte Zellhofer. Entsprechend setzt er auch bei der Kaderplanung auf Kontinuität. “Wir haben die Verlängerungen sehr bald gemacht, wir wollen keine zu große Fluktuation”, sagte der 54-jährige Oberösterreicher. “Es ist auch wichtig für die Spieler, dass sie wissen, wie es mit ihnen weitergeht.”
Einzige offene Personalie ist derzeit Stürmer Louis Ngwat-Mahop. Zellhofer will sie in der kommenden Woche klären. “Ich kann mir gut vorstellen, dass er bleibt.” Bei Marti Riverola, Darko Bodul und Ivan Kovacec hält der Club Optionen. Letzteren hat Trainer Damir Canadi nach schwachen Trainingsleistungen zuletzt aus dem Kader gestrichen, ab kommender Woche soll der Kroate aber wieder eine Chance erhalten.
Gercaliu, Roth und Tajouri verlassen Altach
Ronald Gercaliu und Felix Roth werden die Vorarlberger verlassen, dazu kehrt Ismael Tajouri zur Wiener Austria zurück. Zwar zogen die Vorarlberger die Kaufoption auf den 21-Jährigen, die Wiener machten aber von einer Rückkaufoption Gebrauch. Möglicher Ersatz könnte Nicaraguas Teamkapitän Juan Barrera (26) sein. Zellhofer: “Wir sind auf einem guten Weg. Der Spieler will, der Verein will. Jetzt hoffen wir, dass auch das Gesamtpaket passt.”
SCR Altach als “gutes Sprungbrett”
Linksverteidiger Christian Schilling (23) vom Zweitligisten Wacker Innsbruck haben die Altacher bereits verpflichtet. “Ein bis zwei Junge” sollen laut Zellhofer noch dazukommen. “Der Verein ist für jüngere Spieler interessant. Wir haben schon bewiesen, dass wir ein gutes Sprungbrett sind. Man kann sich hier in eine gewisse Auslage spielen.” Für das Ligaspiel am Sonntag (16.30 Uhr) gegen die Austria haben sich etwa auch Scouts deutscher Bundesliga-Clubs angekündigt.
Vielseitig einsetzbare Spieler bevorzugt
Die Altacher selbst bevorzugen vielseitig einsetzbare Spieler – eine Folge von Canadis häufigen Änderungen der Spielweise. “Er verfolgt kein stures System, das gefällt mir gut. Seine Philosophie ist sehr variabel”, lobte Zellhofer, der den Wiener im Jänner 2013 als eine seiner ersten Amtshandlungen ins “Ländle” geholt hat. Eineinhalb Jahre später folgte der Aufstieg. Nun winkt gar der Europacup – für Zellhofer “eine schöne Nebenerscheinung”.
“Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind”
Auf den Kader hätte die erstmalige Teilnahme am internationalen Geschäft keine große Auswirkung. “Qualität und Quantität sind vorgegeben, wir hätten keinen zusätzlichen Bedarf”, erklärte der Sportdirektor. In Zukunft sollen internationale Spiele dann auch in Altach möglich sein. Zellhofer: “Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Vorarlberg hätte es sich auch verdient.” (APA)
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