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Rotes Kreuz Vorarlberg: Tätigkeitsbericht 2016

Präsident Dr. Ludwig Summer bedankt sich bei Josef Stiehle, Edith Tschofen und Norbert Gantner für ihre langjährige Tätigkeit beim Roten Kreuz. v.l.n.r.: Josef Stiehle, Edith Tschofen, Norbert Gantner, RK-Präsident Dr. Ludwig Summer.
Präsident Dr. Ludwig Summer bedankt sich bei Josef Stiehle, Edith Tschofen und Norbert Gantner für ihre langjährige Tätigkeit beim Roten Kreuz. v.l.n.r.: Josef Stiehle, Edith Tschofen, Norbert Gantner, RK-Präsident Dr. Ludwig Summer. ©Rotes Kreuz Vorarlberg
Die Generalversammlung ist das höchste Gremium des Roten Kreuzes und tagt einmal im Jahr. Dabei kommen rund 70 Funktionäre, Delegierte und Gäste zusammen, um die Berichte von Präsident und Geschäftsführung zu hören und abzustimmen. Unter den Ehrengästen befanden sich Landesrat Ing. Schwärzler, Dr. Gernot Längle vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Ehrenmitglied Obermedizinalrat Dr. Franz-Josef Ganthaler und die Spitzenvertreter der befreundeten Blaulichtorganisationen.

„Die Grundaufgaben sind fest in den Köpfen unserer Bevölkerung verankert. Der Rettungs- und Krankentransport, der Ambulanzdienst, die Rufhilfe, der Blutspendedienst, die Erste-Hilfe-Ausbildung: Wir decken viele Bedürfnisse der Bevölkerung ab und sind mit rund 2.000 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeitern 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr aus Liebe zum Menschen im Einsatz. Der diesjährige Rückblick zeigt jedoch sehr deutlich, was abseits der bekannten Grundaufgaben noch alles geschieht“, sagte Dr. Ludwig Summer in seinen Ausführungen.

Rettungsdienst – gefährliche Situationen bei Einsätzen

Im Mai 2016 kam es in den frühen Morgenstunden auf einem Konzertgelände in Nenzing zu einem dramatischen Amoklauf mit zwei Toten und elf Schwerverletzten.

Insgesamt waren 60 Mitarbeiter der Rotkreuz-Abteilungen Bludenz und Feldkirch vor Ort und agierten unter teils gefährlichen Bedingungen, um den Opfern helfen zu können. „Obwohl der Einsatz für die Patienten rasch und wirksam abgeschlossen werden konnte, hat er uns veranlasst, diesen intern genau zu analysieren,  um für die Zukunft entsprechend gerüstet zu sein. Uns ist durchaus bewusst, dass wir hier großes Glück hatten, weil kein Rotkreuz-Mitarbeiter von uns zu Schaden gekommen ist“, räumt Dr. Ludwig Summer ein.

Flüchtlingsbetreuung in Hard

Ein weiterer neuer Dienstleistungsbereich ist nach dem Durchgangslager im Sommer 2015 in der Messehalle Dornbirn das Flüchtlingscamp im ehemaligen Gasthof „Löwen“ in Hard geworden. Dort werden rund 80 Asylsuchende versorgt und betreut. „Um die Sprache zu lernen, besuchen die Asylanwärter laufend Deutschkurse, die Freiwillige aus der Gemeinde abhalten. Bis zur Klärung ihres Status haben die Erwachsenen keinen Zugang zum Arbeitsmarkt. Umso wichtiger ist es, Tagesstruktur mit Putzdienst, Einkauf, selbstständiger Verpflegung und handwerklicher Tätigkeit zu etablieren, was gemeinsam mit unseren engagierten Rotkreuz-Mitarbeitern organisiert wird“, so Dr. Ludwig Summer.

Das Flüchtlingscamp Hard sei zudem ein guter Beweis dafür, dass Menschen verschiedener Herkunft friedlich auf einem kleinen Raum miteinander leben können.

141 Ärztebereitschaft und 1450 Telefonische Gesundheitsberatung

Nach wie vor einmalig in Österreich ist die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle. Es gibt zwar überall Leitstellen, aber keine mit diesem allumfassenden Integrationsgrad aller Blaulichtorganisationen. Darüber hinaus entwickelt sich die RFL immer mehr zur Dreh- und Auskunftsplattform für medizinische Dienst- und Serviceleistungen wie die Ärztebereitschaft und die telefonische Gesundheitsberatung.

„Mit der 141 Ärztebereitschaft haben wir die mangelnde ärztliche Versorgung in manchen Regionen Vorarlbergs in den Griff bekommen und es zu einem tollen Leistungsbereich ausgebaut“, freut sich Dr. Summer. Dieses Modell wurde gemeinsam mit der Landespolizeidirektion, dem Gemeindeverband und Vertretern aus der Ärzteschaft erarbeitet und garantiert eine wesentliche Qualitätsverbesserung im Bereich der flächendeckenden Erfüllung der öffentlich-rechtlichen Aufgaben wie Totenbeschauen und Einweisungen. Sehr erfreulich entwickelt sich ebenfalls die telefonische Gesundheitsberatung 1450, mit deren Aufgaben das Rote Kreuz Vorarlberg betraut war. In den ersten beiden Monaten wurden rund 1.500 Beratungen abgewickelt.

Dank

„Ich bin stolz auf das Berichtsjahr 2016, weil jeder unserer rund 2.000 Mitarbeiter einen unglaublichen Beitrag zum Gesamtergebnis geliefert hat, weil neben der Diensterbringung, Sparsamkeit, Disziplin und Gemeinsamkeit – ganz im Sinne unseres Gründers Henry Dunant – in Vorarlberg beispielgebend umgesetzt wurden und weil es nie an der notwendigen Innovation fehlt“, so Präsident Dr. Ludwig Summer.

Rund 110.000 Personen waren auf unsere Hilfestellung angewiesen, davon 80.000 Krankentransporte, 10.000 aus dem Bereich Notarztdienst und 20.000 aus dem Bereich Notfallrettung. Dabei wurden rund 500.000 Leistungsstunden von den Ehrenamtlichen unentgeltlich erbracht: vor allem nachts, an Wochenenden und an Feiertagen.

Verabschiedungen

Die Generalversammlung wurde auch als feierlicher Rahmen für Verabschiedungen von langjährigen beruflichen Mitarbeitern genutzt. In die Pension verabschiedet wurden Josef Stiehl von der Rotkreuz-Abteilung Bregenz und Edith Tschofen von der Rotkreuz-Abteilung Bludenz sowie Norbert Gantner von der RFL Feldkirch.


 

Quelle: Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Vorarlberg / Breuss

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