„Wasser ist ein kostbares Gut, denn es ist die Basis fürs Leben. Würde man es als Währung betrachten, dann hätte es mehr Wert als alles Gold der Welt“, sagt Landesrettungskommandant Werner Meisinger. In vielen Gegenden Afrikas, Asien und Lateinamerikas muss das Wasser unter mühseligen Bedingungen von weit entfernten Brunnen – zumeist in gelben 20 Liter fassenden Kanistern – vorwiegend von Mädchen und Frauen geholt und nach Hause getragen werden.
„Für uns in Vorarlberg ist es eine Selbstverständlichkeit, dass klares und hochqualitatives Wasser direkt aus der Leitung kommt. Man schätzt es erst, wenn man es nicht mehr hat,“ berichtet Meisinger, der selbst als Trinkwasserexperte diese Erfahrung in Äthiopien gemacht hat. „Den Menschen standen vor Ort gerade mal ein Liter pro Kopf und Tag zur Verfügung. Für uns gar nicht vorstellbar.“
In Zukunft wird sich die Situation noch verschärfen. Man geht davon aus, dass die Weltbevölkerung bis 2050 von sieben auf neun Milliarden Menschen ansteigen wird und dies bei einer gleichverfügbaren Menge an Wasser.
Aus diesem Grund ist die aktuelle Debatte um den Verkauf von Wasser in Vorarlberg hoch spannend für das Rote Kreuz. „In unseren Augen darf ein so wertvolles Gut wie Wasser nie aus der Hand gegeben werden,“ sagt Meisinger.
Wasserprojekte, wie sie das Österreichische Rote Kreuz in Afrika und Asien durchführt, tragen dazu bei, das Leben von Menschen in den betroffenen Regionen zu verbessern. „Was fehlt, ist der politische Wille, die Situation nachhaltig zu verändern – in Österreich wie auch auf internationaler Ebene“, so Meisinger. Die zu geringen Mittel, die Österreich für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe bereitstellt, seien ein Symptom dafür.
Quelle: Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Vorarlberg
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