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"Rival Queens": Zickenkrieg mit Kermes und Genaux im Theater an der Wien

Kermes und Genaux präsentierten am Dienstagabend "Rival Queens" in Wien.
Kermes und Genaux präsentierten am Dienstagabend "Rival Queens" in Wien. ©Theater an der Wien
Am Dienstagabend machte Sängerin Simone Kermes mit "Rival Queens" im Theater an der Wien Halt und hat gemeinsam mit Vivica Genaux und einem Zickenkrieg der Operngeschichte die Klassikfans von den Sitzen geholt.

Simone Kermes, die Koloraturdiva, die gleich Popstars im Jahrestakt CDs veröffentlicht und dann auf Tour geht, hat am 20. Jänner mit “Rival Queens” Station im Theater an der Wien gemacht. Als Sparringpartnerin hat sich das Energiebündel die aus Alaska stammende Mezzosopranistin Vivica Genaux an die Seite geholt.

Die beiden Sängerinnen haben sich für den roten Faden ihres Programms ein zumindest Barockfans wohlbekanntes Kapitel der Operngeschichte herausgesucht: Die am Ende sogar handgreiflich ausgetragene Rivalität zwischen den beiden Diven Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni im London der Händel-Ära. Die beiden waren die umjubelten Königinnen ihrer Zunft – inklusive angestachelter Fangruppen und sensationslüsterner Presse. 1727 kam es dann bei einer Aufführung im Haymarket Theatre gar zu einem Handgemenge der Damen auf offener Bühne.

Zickenkrieg im Theater an der Wien

Auch die beiden Sängerinnen des 21. Jahrhunderts inszenierten auf der Bühne des Theaters an der Wien einen veritablen Zickenkrieg, der bisweilen wortwörtlich mit Boxhandschuhen und Haarereißen ausgetragen wurde. Da ging schon einmal der aufwendige Halsschmuck zu Bruch, weil die Damen so zur Sache gehen – aber so ist das bei echten Barockerbräuten.

Schließlich interpretieren Kermes und Genaux für “Rival Queens” zahlreiche Arien, die einst für ihre berühmten Vorgängerinnen geschrieben wurden – darunter mittlerweile unbekannte Werke von Johann Adolf Hasse, Pietro Torri oder Attilio Ariosti. Wie bei jedem Popkonzert gab es über die aktuelle CD hinaus aber auch ein Best-of mit Evergreens wie Händels “Piangero la sorte mia”. Die kraftvollen Begleitung dazu lieferte die 15-köpfige Cappella Gabetta, welche die Arien flott bis zur Grenze des Rasens durchmaß.

(APA/Red)

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