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Ritsch gegen Kiermayr: Grüne gegen Kommerzialisierung des Bodenseeufers

Mehr Gastronomie am Bodenseeufer: Vize-Bgm. Kiermayr ist gegen den Ritsch-Vorschlag.
Mehr Gastronomie am Bodenseeufer: Vize-Bgm. Kiermayr ist gegen den Ritsch-Vorschlag.
Bregenz. - Michael Ritsch fordert eine stärkere Nutzung des Bodenseeufers und einen Ausbau des gastronomischen Angebots. Der Bregenzer Vizebürgermeister Gernot Kiermayr (Die Grünen) erteilt den Forderungen des SPÖ-Stadtrats jedoch eine Absage. Das Angebot sei ausreichend.
Projekte haben sich in Luft augelöst

Der Bodensee sei das “Juwel” der Stadt Bregenz, das viel zu wenig genutzt wird. Aus diesem Grund forderte SPÖ-Stadtrat und Landesparteichef in der Samstagsausgabe der VN infrastrukturelle Verbesserungen ein. Zudem spricht er sich für eine Gastronomie, die direkt am Wasser ist, aus. Dem SPÖ-Chef scheint jedoch bewusst zu sein, dass seine Forderungen im Sand verlaufen werden. „Die Stadt hat mittlerweile mehr Schulden als das Land. Für alles, was wir jetzt in Angriff nehmen, müssen neue Schulden gemacht werden. Das ist bitter. Außerdem gibt der Herr Bürgermeister lieber Geld für einen asphaltierten Busparkplatz aus“, poltert Ritsch in den Vorarlberger Nachrichten.

Vize-Bgm. Kiermayr kontert

Die Forderungen des Bregenzer SPÖ-Stadtrates für Sport sieht Vizebürgermeister Gernot Kiermayr naturgemäß anders und kontert: „Die größte Qualität unseres Bodenseeufers ist der freie Zugang und der zwanglose Aufenthalt. Weiterer Konsumzwang würde die Aufenthaltsqualität einschränken. Insbesondere das Molo steht dafür auf keinen Fall zur Verfügung.“ Die Bar, die im Rahmen des Bregenzer Seefest beim äußeren Molo aufgestellt wird, könnte man laut Ritsch einfach stehenlassen. „Man muss ja nicht immer gleich bauen, aber dann sieht man, wie es die Leute annehmen, und ich bin überzeugt davon, dass sie das gerne annehmen würden

“Sollten wir nicht auf’s Spiel setzen”

Für Bregenz ist es laut Kiermayr “ein riesiger Wert”, dass sich die Menschen in den Seeanlagen auf attraktiven Plätzen frei bewegen können.„Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen. Die Menschen, die in Bregenz und Umgebung wohnen, schätzen die Freiheit am See ebenso wie die BesucherInnen. Das trifft ganz besonders auf die Jugend zu.“

Angebot laut Kiermayr ausreichend

“Freier Aufenthalt ohne Konsumzwang war uns bei der Neugestaltung des Hafens und der Pipeline besonders wichtig“, betont der Vizebürgermeister. „Tausende Menschen, die einfach auf den Stufen des Molos sitzen und die einzigartige Atmosphäre genießen, bestätigen das jeden Tag aufs Neue.“ Kiermayr verweist auch auf das bestehende gastronomische Angebot am Bodensee. Mit dem Hafenrestaurant und der Welle, dem Wirtshaus am See sowie der Beach-Bar und Bühne 3 wäre dieses ausreichend vorhanden. „Allenfalls kann ein Café auf dem Dach des alten Hafengebäudes errichtet werden. Das ist im beschlossenen Hafen-Masterplan vorgesehen. Die Errichtung ist allerdings Sache der Schifffahrt“, so Kiermayr abschließend. (MSP)

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