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Rinder-TBC-Tests in Vorarlberg: Behörden melden erste Verdachtsfälle

Rinder-TBC: Erste Verdachtsfälle im Rahmen flächendeckender Tests in Vorarlberg
Rinder-TBC: Erste Verdachtsfälle im Rahmen flächendeckender Tests in Vorarlberg ©Beate Rhomberg (Themenbild)
Bregenz - In Vorarlberg werden derzeit alle Rinder, die den Sommer auf einer Alpe verbracht haben, auf Tuberkulose  (TBC) getestet. Nun wurden vier Verdachtsfälle gemeldet.

Wie Landesveterinär Norbert Greber am Montag mitteilte, seien im Zuge der flächendeckenden Untersuchungen des Rinderbestandes insgesamt vier Verdachtsfälle in drei Betrieben im Klostertal und im Montafon aufgetaucht.

Wie es das Gesetz vorschreibt, wurden die Tiere bereits diagnostisch getötet. Deren Tötung ist für einen genauen Befund von Nöten. Die weiteren Untersuchungen führt dabei die Österreichische Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit (AGES) Mödling durch. Mit genauen Ergebnissen auf Basis eines Schnelltests sei bis Ende der Woche zu rechnen, so Greber.

Drei Höfe gesperrt

Bestätige sich hierbei der Verdacht, erfolge eine bakteriologische Abklärung (Kultur), die bis zu zwei Monate dauern kann. Während dieser Zeit müssen die betroffenen drei Betriebe gesperrt bleiben.

55.000 Rinder werden untersucht

Nach TBC-Fällen in jüngster Vergangenheit hat Vorarlberg die Maßnahmen im Kampf gegen die Tierseuche verschärft. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, werden heuer alle Rinder einem Tuberkulin-Hauttest unterzogen, die den Sommer auf einer Alpe verbracht haben. In den Jahren zuvor waren ausschließlich Tiere auf Tuberkulose getestet worden, die in Regionen leben, in denen das Risiko einer Infektion als hoch eingestuft wurde. Bislang wurden rund 18.000 Kühe und Rinder untersucht. Bis Ende April 2015 sollen insgesamt etwa 55.000 Tiere getestet werden.

Die Kosten der flächendeckenden Beprobung bezifferte Greber im November gegenüber den VN auf rund 450.000 Euro für die Untersuchungen. Weitere 100.000 Euro kostet die Testsubstanz Tuberkulin. Finanziert werden sie zur Gänze mit Mitteln des Bundes. (red)


 Stichwort Rinder-Tuberkulose

Die Infektionskrankheit Rinder-Tuberkulose (TBC) ist weltweit verbreitet. Verursacht wird Rinder-TBC durch das Bakterium Mycobacterium bovis. Von Rind zu Rind kann es durch Einatmen, ausgehustete Tröpfchen sowie Wasser und Futter übertragen werden.

Praktisch alle Organe können befallen werden, bei erwachsenen Tieren ist jedoch meist die Lunge betroffen. Die Krankheit verläuft oft lange Zeit ohne Symptome. Die exakte Diagnose beim Tier erfolgt daher oft erst nach seinem Tod bei der amtlichen Fleischuntersuchung am Schlachthof. Haustiere wie Hunde und Katzen, die Zugang zu Rindern haben, können den Erreger ebenfalls verbreiten.

Rinder-TBC kann auch auf den Menschen übertragen werden. Das größte gesundheitliche Risiko geht von erregerhaltiger Rohmilch aus.

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