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Botschaft und Kraft der Pflanzen

Katharina Waibel hat aus Süßgras einen Zopf geflochten. Dieser lässt sich hervorragend räuchern.
Katharina Waibel hat aus Süßgras einen Zopf geflochten. Dieser lässt sich hervorragend räuchern. ©Elisabeth Willi
Kräuterexpertin Katharina Waibel auf Pflanzenlehrgang im Moor von Reuthe. Reuthe. (ewi) Nur ein Dutzend Schritte vom Parkplatz des Kurhotel Bad Reuthe entfernt beginnt ein wahres Paradies für Blumen- und Kräutersammler.
Pflanzenlehrgang im Moor hinter Bad Reuthe.

„Hier haben wir Mädesüß und dort drüben Blutweideriche”, erklärt Pflanzen- und Kräuterexpertin Katharina Waibel nach einem kurzen Blick auf den Streifen neben der gemähten Wiese, auf dem hohe Gräser und allerhand Blumen sprießen.

Die gebürtige Bezauerin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Pflanzen, deren Heilkräften und Botschaften sowie mit den Jahreszeiten. Ihr Wissen hat sie kürzlich in dem Buch „wildes weiber wissen” veröffentlicht. Darin plädiert sie, die Jahreszeiten bewusst zu leben und sich wieder in den Zyklus der Natur einzuklinken. „Dieser Zyklus spiegelt sich im Lebensrhythmus des Menschen und seines Körpers wider. Danach sollte er handeln”, erklärt die sympathische Frau. Der Sommer etwa stehe für die Lebensmitte, die Fülle und das Paradies. Es sei eine Zeit der Begegnungen, aber auch der Zeitpunkt, mit der Vorratshaltung für Herbst und Winter zu beginnen.

Katharina Waibel ist mittlerweile immer weiter in das moorige Gebiet vorgedrungen. „Schau, da hätten wir noch Augentrost”, sagt sie und bückt sich zu einer kleinen Blume, in deren feiner, gelb-weißer Blüte ein schwarzes Pünktchen prangt. Diese Blüten sehen wie kleine Augen aus. Früher, als die Wissenschaft noch in den Kinderschuhen steckte, haben die Menschen manchmal anhand des Aussehens einer Pflanze entdeckt, wofür sie gut ist; Augentrost etwa für die Augen – und das gilt heute noch.

Wollgras, Wittwenblume, Labkraut, Blutwurz und viele Blumen mehr sind im Moor hinter Bad Reuthe zu finden. Für Katharina Waibel sind dies nicht nur Pflanzen, die bei verschiedenen körperlichen und seelischen Beschwerden helfen, sondern: „Heilpflanzen, Wurzeln und Räucherwerk helfen, immer mehr uns selbst zu werden”, erklärt sie. Die Pflanzen können geräuchert, gekaut, als Tee, Salbe oder Schnaps verwendet werden oder: „Man kann sich auch einfach dazusetzen. Ein Tag lang in diesem Moor zu verbringen hat eine bessere Wirkung als zum Beispiel Tee.”

Mehr Infos zu Katharina Waibel unter www.wildesweiberwissen.at

BESCHREIBUNGEN ZWEIER PFLANZEN NACH KATHARINA WAIBEL:

Baldrian

Standort: feuchter Boden, Wasserläufe, Ried, Sonne

Eigenschaften: beruhigend, nervenstärkend, schlaffördernd, schmerzstillend, blutdrucksenkend

Botschaft: Die Mitte finden, Sommerferien. Wo hast du deine Energie abgeschnitten und deine Kraft unterbrochen? Erlaubst du dir zu lachen, zu feiern, deine Lust zu leben und den Sommer des Lebens zu genießen? Baldrianblüten helfen dir, in einen Zustand der Losgelöstheit zu kommen. Baldrian ist ein starkes Liebeskraut und aphrodisierend. Er unterstützt die Entfaltung, beflügelt und regeneriert. Permanenter Stress entfremdet dich dir selbst und führt zu einem großen Energieverlust. Erlaubst du dem Sommer, dich zu energetisieren? Erlaubst du dir Sommerferienzeiten?

Engelwurz

Standort: tiefer, feuchter Boden, Halbschatten

Eigenschaften: magenstärkend, menstruationsfördernd, blutreinigend, nervenanregend

Botschaft: Engelwurz der Landschaftsengel, unsere große Schutzpflanze. Sie ist Bestandteil der meisten Magenbitter, leberanregend und greift tief ins Geschehen ein, hilft Unverdauliches zu verdauen. Engelwurz schenkt uns die Liebe der Engel, sie besitzt starke Liebesenergie. Was bist du bereit aus Liebe zu tun? Erwartest du dann doch etwas dafür? Was schlägt dir auf den Magen? Wie tief sitzen Angst und Bitterkeit? Ziehst du den Kopf ein, um nicht mehr verletzt zu werden? Engelwurz ist eine unerbittliche Medizin, bitter und stark. Nimm sie dankbar an!

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