Die Lebensräume für das Wild werden auch in Vorarlberg immer kleiner. Besonders der jetzige Wintereinbruch macht die Lage noch schwieriger. Am härtesten trifft diese Problematik die heimische Gams.
Durch Menschen verursachter Stress
Das Freizeitverhalten der Menschen im Gebirge hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Überlebenschance der Wildtiere im Winter. Wenn Gamswild, welches sich zu dieser Jahreszeit in einer Art “Energiesparmodus” befindet, gestört wird und flüchten muss, entsteht Stress und das Wildtier braucht mehr Energie. Dies führt insbesondere bei älteren Gamsböcken zu einem gefährlichen Überlebenskampf, da sie durch die vorangegangene Brunft bereits stark geschwächt. Zudem werden die Gämse durch diese Störungen aus geeigneten Lebensräumen verdrängt und müssen versuchen in schlecht geeigneten Waldgebieten zu überwintern.
Die Schweiz hatte das Problem dass die Gamswildpopulation seit Jahren kontinuierlichen abnahm. Das lag daran, dass die Abschusszahlen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten angemessen waren. Auf Faktoren wie Klimaveränderung, natürliche Feinde wie Wolf und Luchs sowie einen steigenden Tourismus wurden zu wenig Rücksicht genommen. Um die Bestände langfristig zu sichern und den Abwärtstrend zu beenden, wurde im Dezember 2016 ein Positionspapier sowie eine Broschüre zum verantwortungsvollen Umgang mit Gämsen erarbeitet. Das Ziel: Die Jagd auf die Gämse lokalen und aktuellen Gegebenheiten anpassen. Es muss darauf geachtet werden, welche Entnahme des Bestandes erlaubt sind, um gesunde Bestände mit möglichst natürlichen Alters- und Sozialstrukturen zu sichern.
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