Seit mehr als zehn Jahren hat es sich die Initiative „Respektiere deine Grenzen“ zur Aufgabe gemacht, im Rahmen umfangreicher Aufklärungs- und Informationsarbeit Freizeit- und Sport-Begeisterte auf die Bedürfnisse der Natur zu sensibilisieren – möglichst ohne Verbote und erhobenen Zeigefinger. „Natur und Landschaft sind unser wichtigstes Kapital – ohne sie gehen uns die Lebensgrundlagen verloren!“ erinnert Umweltlandesrat Johannes Rauch und meint: „Dies sollte an sich selbstverständlich sein, trotzdem müssen wir immer wieder darauf hinweisen.“ Es gehe darum, Verständnis zu wecken und zu verdeutlichen, warum Vorarlbergs Natur und ihre BewohnerInnen Schutz brauchen. Denn: Der Winter kommt bei vielen Tieren einem puren Überlebenskampf gleich – wird die Nahrungssuche in der kalten Jahreszeit doch zusehends schwieriger. „Hinzu kommt, dass der Energieverlust durch die Kälte größer ist und Tiere, allen voran in der alpinen Umgebung, einer ständigen Belastungsprobe ausgesetzt sind“, betont Herbert Erhart, Projektleiter von „Respektiere deine Grenzen“. Egal ob Reh- oder Rotwild, Fuchs oder Schneehühner: Sie alle suchen einen Weg, die kalte Jahreszeit bestmöglich zu überstehen.
Wieso der Mensch in dieser Hinsicht eine ganz entscheidende Rolle spielt? Die zusehends größere Ausdehnung von Freizeit- und Sportaktivitäten geht oft mit einer empfindlichen Störung des Lebensraumes von Tieren einher, die deren Stress künstlich erhöht. „Wir stellen die Natur nicht unter eine Glasglocke, Menschen sollen sich in und mit der Natur bewegen können. Das bedeutet allerdings auch, dass wir behutsam damit umgehen und Grenzen der Nutzung und Belastung respektieren müssen – egal ob beim Biken, Schifahren, Wandern oder Pilzesuchen,“appelliert der Umweltlandesrat. Schützenswerte Gebiete sind klar gekennzeichnet. „Besonders hier ist es wichtig, dass sich SkifahrerInnen, SnowboarderInnen, Freerider und andere Sport-Fans auf die Benützung der festen und markierten Routen beschränken“. Das Land verfolge hier das klare Ziel ‚Weniger ist mehr’. Das bedeutet konkret: „Wir möchten eine sinnvolle Besucherlenkung erreichen – die Natur aber nicht mit einem Schilderwald überhäufen.“
Ein Teufelskreis mit Folgen
Der Respekt vor Grenzen kommt aber nicht „nur“ Tieren, sondern letztlich jedem Einzelnen zugute. Von ihren Futterplätzen aufgescheuchte Tiere widmen sich mit Vorliebe den Trieben junger Bäume. Mit der Konsequenz, dass der Schutzwald massiv geschwächt wird. „Mit dem Verlust der Schutzfunktion des Waldes steigt die Gefahr von Steinschlägen, Erdrutschen sowie Schneelawinen. Das bedroht WintersportlerInnen genauso wie Siedlungen“, macht Erhart deutlich. Ein Teufelskreis, der problemlos vermieden werden kann. Wie? „Mit ausreichend Information – und etwas Respekt vor Grenzen“, so der Experte abschließend.
Verhalten in der Natur
- Halte dich an feste und markierte Routen
- Erkundige dich im Vorfeld über die Standorte von Wildtier-Fütterungsplätzen
- Sofern nicht vermeidbar: Nähere dich Wildtieren ausschließlich hörbar von unten
- Mache andere auf etwaiges Fehlverhalten aufmerksam
- Versuche rücksichts- und verständnisvoll mit deiner Umwelt umzugehen
Weiterführende Informationen zu „Respektiere deine Grenzen“ online unter www.respektiere-deine-grenzen.at
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