Der Flugverkehr wurde für mehr als eine Stunde lahmgelegt, eine entsprechende Kartusche eines Reizgases wurde gefunden, der Stoff habe sich über die Klimaanlage im Gebäude verteilt.
Flugverkehr in Hamburg durch Reizgas komplett lahmgelegt
Etliche Menschen klagten über gesundheitliche Probleme – 68 wurden laut Feuerwehr untersucht, neun von ihnen kamen in Krankenhäuser. Man gehe nicht von einem Terroranschlag aus. Hunderte Reisende mussten bei winterlichen Temperaturen im Freien ausharren. Am frühen Sonntagnachmittag konnten sie wieder zurück in das Gebäude. Die Zufahrten zum Flughafen wurden zeitweise gesperrt, auch der S-Bahn-Verkehr zum Airport war unterbrochen.
Starke Geruchsbelästigung am Flughafen
In der Kontrollstelle, in der Handgepäck und Fluggäste überprüft werden, habe es eine starke Geruchsbelästigung gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Zahlreiche Reisende hätten über Augenbrennen, Übelkeit und Reizhusten geklagt. Die Feuerwehr richtete Behandlungsplätze für die Verletzten ein.
13 Flüge betroffen, auch in der Luft
Von der vorübergehenden Sperrung des Flughafens waren am Sonntag insgesamt 13 Flüge betroffen. Zwei von ihnen seien nach Bremen umgeleitet worden, sagte eine Sprecherin des Airports. Später seien die Maschinen wieder nach Hamburg zurückbeordert worden. Die übrigen Flugzeuge hätten entweder auf der Bahn warten oder in der Luft kreisen müssen. Am Flughafen Wien-Schwechat fiel laut Online-Portal des Airports der für 12.45 Uhr angesetzte Flug der Austrian Airlines von Wien nach Hamburg sowie der für 16.40 Uhr angesetzte Flug von Hamburg nach Wien aus.
Räumung ohne Panik
Die Räumung des Flughafens lief nach Augenzeugenberichten ohne Panik ab. Das Gebäude der sogenannten Airport-Plaza enthält die zentrale Sicherheitskontrolle für die Fluggäste mit Kontrollstellen und Gepäckausgabe; sie schließt die Lücke zwischen den Terminals 1 und 2. Ein Großaufgebot von Rettungskräften war vor Ort.
Präsidenten von Uruguay ebenfalls betroffen
Auch eine Reise des Präsidenten von Uruguay, Tabare Ramon Vazquez Rosas, verzögerte sich wegen der vorübergehenden Sperrung des Hamburger Flughafens. Der Präsident habe in seiner Maschine warten müssen, bis der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden konnte, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte den Präsidenten am Freitag empfangen.
(APA/dpa/Red.)
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