Langenegg (me) Traurige Gewissheit brachte die Mitteilung über die Schließung des Pflegeheims Langenegg im kommenden Frühjahr für Pflegepersonal, Heimbewohner und Dorfbevölkerung. Das Pflegeheim, das über 26 Betten verfügt, genießt auf Grund der familiären Atmosphäre und bester Betreuung einen ausgezeichneten Ruf weit über die Region hinaus.
Keine Förderungszusage
Trotz intensivsten Bemühungen der Gemeinde Langenegg für einen Neu- oder Umbau des Heimes gab es keine ausreichende Förderungszusage mehr vom Land. „Wir haben bis zuletzt intensiv für den Erhalt unseres Pflegeheims gekämpft und wären seitens der Gemeinde bereit gewesen, rund 750.000 Euro zu investieren“, erläutert Bürgermeister Kurt Krottenhammer. Von der völligen Neuplanung bis zur Sanierung wurden von der Gemeinde verschiedenste Variante erarbeitet. Laut Bürgermeister seien aber zugesagte Förderung zurückgezogen worden, sodass keine andere Möglichkeit geblieben sei, als das Heim im Einvernehmen mit der Betreiberin Benevit schweren Herzens zu schließen.
Fehlende bauliche Voraussetzungen
Die Schließung des Pflegeheimes geht insbesondere auf fehlende bauliche Voraussetzungen für die modernen Anforderungen an Pflege und Betreuung zurück. So sind etwa die Doppelzimmer überholt. Zudem fehlt ein Bettenlift, und die Türen sind zu schmal für den Bettentransport. Dazu kommen Wasserschäden, vor allem aufgrund einer prekären Situation im sanitären Bereich bzw. bei der Warmwasserversorgung und der Heizung. Die gesetzlichen, bautechnischen und pflegerischen Anforderungen hätten sich in den vergangenen Jahren so verschärft, dass ein Weiterbetrieb ohne Um- oder Ausbau aus Sicht von Benevit nicht mehr gewährleistet werden könne.
Keine Auslastung in Zukunft
Seitens des Landes Vorarlberg wurde aufgrund eines Überangebots an Pflegebetten in der Region keine Zustimmung mehr für die notwendigen Investitionen gegeben. Eine Prognose des Landes in Bezug auf den künftigen Bettenbedarf zeigt, dass die nötige Auslastung nicht mehr erreicht werden kann. Zusätzlich wird das Pflegeheim in Langen demnächst erweitert und jenes in Hittisau ist nur teilweise voll ausgelastet.
21 Bewohner betroffen
Von der Schließung des Pflegeheims sind 24 Mitarbeiter und 21 Bewohner betroffen. „Benevit hat angeboten, möglichst viele Mitarbeiter zu übernehmen“, erläutert Heim- und Pflegedienstleiterin Rosmarie Wolf. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern habe sie sich in den vergangenen Jahren intensiv um den Weiterbestand des Pflegeheims bemüht. „Es wird seitens von Benevit versucht, die Bewohner des Heims, die aus dem Bregenzerwald stammen, in der Region unterzubringen“, so Wolf. Bürgermeister Kurt Krottenhammer wird das verbleibende halbe Jahr nützen, um einen guten Übergang zu garantieren und alternative Konzepte wie „Wohnen Plus“ sowie eine mögliche Nachnutzung des „Johann-Georg-Fuchs-Hauses“ für soziale Zwecke zu prüfen.
Wohnen Plus
Im Zentrum von Langenegg wird im zweiten Halbjahr 2018 das Projekt „Wohnen Plus“ in Betrieb gehen. Das neue Haus ermöglicht ein möglichst langes und selbständiges Wohnen in einer gesicherten sozialen Umgebung. Die Hausbewohner sollen in den eigenen vier Wänden in Kooperation mit ambulanten Diensten nach Bedarf unterstützt werden. Neben einer Grundbetreuung für alle Mieter können weitere Leistungen durch die Mitarbeiter des Sozialsprengels, aber auch durch Angehörige oder auch im Rahmen einer 24 Stundenpflege erbracht werden.
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